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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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3 Theoretischer Teil<br />

bei Standardbed<strong>in</strong>gungen im überkritischen Bereich 1 auf Werte <strong>von</strong> 2 - 15, wie sie für<br />

organische Lösungsmittel (z. B. Cyclohexan [Atk-1990]) typisch s<strong>in</strong>d. Hier s<strong>in</strong>d organische<br />

Stoffe wie Benzol und Gase wie Sauerstoff oder Stickstoff praktisch vollständig löslich. Die<br />

Zahl der Wasserstoffbrückenb<strong>in</strong>dungen nimmt stark ab. Bei Oxidationsreaktionen mit Sauer-<br />

stoff liegt unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige, homogene Phase vor; die Umsatz-<br />

geschw<strong>in</strong>digkeit wird erhöht, da limitierende Schritte durch Phasengrenzen fehlen und es<br />

ergeben sich hohe Raum-Zeit-Ausbeuten [Abe-2000, Hod-2004, Sha-1991, Wei-2005].<br />

E<strong>in</strong> weiterer Vorteil e<strong>in</strong>er Reaktionsführung <strong>in</strong> überkritischem Wasser ist die gasähnliche<br />

Viskosität bei flüssigkeitsähnlicher Dichte: erstere entspricht e<strong>in</strong>em schnellen Teilchen-<br />

transport bzw. e<strong>in</strong>er hohen Teilchenbeweglichkeit, letztere e<strong>in</strong>er hohen Teilchendichte. Beide<br />

begünstigen nach der Stoßtheorie den Ablauf e<strong>in</strong>er Reaktion. Des Weiteren fällt das Ionen-<br />

produkt der Autoprotolyse des Wassers <strong>von</strong> KW = 10 -14 mol 2 kg -2 bei Standardbed<strong>in</strong>gungen<br />

nach e<strong>in</strong>em kurzen Anstieg im unterkritischen Bereich schließlich oberhalb des kritischen<br />

Punktes auf bis zu 10 -20 mol 2 kg -2 ab. Dies führt zu e<strong>in</strong>er drastisch verr<strong>in</strong>gerten Salzlöslichkeit:<br />

so lösen sich bei 25 MPa und 25 °C bis zu 37 % (g g -1 ) NaCl <strong>in</strong> Wasser, bei 550 °C aber nur<br />

noch 120 ppm (g g -1 ) [Tes-1999]. Im nahkritischen Bereich (T < 374 °C) kann Wasser zudem<br />

als Säure-Base-Katalysator wirken, so dass <strong>Biomasse</strong> (besonders Cellulose) schnell <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>ere E<strong>in</strong>heiten (z. B. Zucker) aufgespalten wird. E<strong>in</strong>e ausführliche Diskussion der<br />

Eigenschaften <strong>von</strong> Wasser <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> Temperatur und Druck f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> [Ric-<br />

2002] und [Wei-2005]. An dieser Stelle mögen die <strong>in</strong> Tabelle 3.1 aufgeführten Werte e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>druck <strong>von</strong> den durch Druck und Temperaturvariation bewirkten Änderungen vermitteln.<br />

Tabelle 3.1: Druck- und Temperaturabhängigkeit e<strong>in</strong>iger physikochemischer Größen für Wasser [Mar-<br />

1981, NBS-1984, Uem-1980]. pKW = -lg (KW / (mol 2 kg -2 )).<br />

„normales“ unterkritisches überkritisches Wasser überhitzter Dampf<br />

Wasser Wasser<br />

T / °C 25 250 400 400 400<br />

p / MPa 0,1 5 25 50 0,1<br />

ρ / g cm−3 0,997 0,80 0,17 0,58 0,0003<br />

εr 78,5 27,1 5,9 12,2 1<br />

pKW 14,0 11,2 19,4 11,9 -<br />

c / kJ kg p −1 K−1 4,22 4,86 13,0 6,8 2,1<br />

η / mPa s 0,89 0,11 0,03 0,07 0,02<br />

λ / mW m −1 K −1 608 620 160 438 55<br />

1 Werte beziehen sich auf den Bereich T ≤ 550 °C und p ≤ 50 MPa.<br />

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