30.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2005 - StUA Herten

Jahresbericht 2005 - StUA Herten

Jahresbericht 2005 - StUA Herten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Benchlearning statt Benchmarking<br />

Aus dem Haus<br />

120<br />

Benchlearning statt<br />

Benchmarking<br />

Rudolf Maas<br />

Benchmarking als Sammlung, Analyse und<br />

Bewertung von Daten sowie das Aussuchen<br />

entsprechender Leistungsdimensionen ist<br />

ein schillernder Begriff. In der Praxis jedoch<br />

scheitern häufi g entsprechende Vergleiche<br />

daran, dass die Beteiligten sehr zurückhaltend<br />

sind sich transparent darzustellen, aus<br />

Angst, nicht als „the best“ hervorzugehen.<br />

Diese sicherlich auch emotionale Komponente<br />

ist am Beginn eines jeden Benchmarking-Prozesses<br />

zu berücksichtigen.<br />

Von daher schlage ich vor, den Prozess besser<br />

als „Benchlearning“ zu begreifen. Es soll<br />

ja auch ums Lernen gehen, nicht ums Benoten,<br />

nicht ums Aufplustern: “Ich bin der<br />

Beste“. Denn groß ist die Skepsis, wieweit<br />

über die reine Lehre hinaus musterhafte<br />

best-practices-Beispiele aus anderen Behörden<br />

im eigenen Bereich anregend oder Beispiel<br />

gebend wirken können.<br />

Dennoch stecken hinter diesem manchmal<br />

verzweifelt erscheinenden Ringen um Methodologien<br />

quantitativer wie qualitativer<br />

Bemessung von Wirkungen in öffentlichen<br />

Verwaltungen bittere Notwendigkeiten:<br />

die Entscheidungen über zum Beispiel<br />

Investitionen in Software-Systeme, Datenbanken,<br />

Datenbank-Systeme müssen wirkungsgenauer<br />

werden.<br />

Das Gleiche gilt ebenfalls für den Umstieg in<br />

die Neue Steuerung: Wie ausgeprägt soll die<br />

Kosten-Leistungsrechnung sein? Was sind<br />

notwendige Kennzahlen? Was soll zentral,<br />

was dezentral geleistet werden? Denn das<br />

Geld für diese langfristig absolut notwendigen<br />

„Investitionen“ wird weniger.<br />

Dabei Sinnvolles im Austausch voneinander<br />

zu lernen, bleibt ein erhebliches, weil<br />

längst noch nicht ausgeschöpftes Potenzial.<br />

Übrigens: die deutsche Sprache bietet mehr<br />

Wortwahlmöglichkeiten, als man den denkt:<br />

statt „best practices“ können wir ruhig auch<br />

„gute Praxisbeispiele“ sagen.<br />

Denn es gilt nicht, das Beste nachzuahmen,<br />

sondern das Geeignete zu fi nden!<br />

Dies verlangt allerdings Mut zur Veränderung<br />

und viel Offenheit – auch gegenüber anderen<br />

Behörden und anderen eingeschlagenen<br />

Wegen. Denn trotz aller teilweise „verwunderlichen“<br />

Prozesse, die in einzelnen Behörden<br />

eingeleitet werden, fi ndet das Zusammenwachsen<br />

in der staatlichen Umweltverwaltung<br />

in vielen Bereichen schon statt.<br />

Im gesamten Veränderungsprozess muss<br />

der „öffentliche Wert“ von Maßnahmen<br />

das entscheidende Kriterium fürs Handeln<br />

sein. Ebenso sind auch bisherige Herangehensweisen<br />

beim Austausch von Erfahrungen<br />

mit Gute-Praxis-Beispielen zu hinterfragen<br />

wie auch Anregungen für die Zukunft<br />

zu sammeln.<br />

Ein zu bewältigendes Problem dabei ist,<br />

dass wir häufi g nur Antworten zu konkreten<br />

Projekten erhalten, aber keine verallgemeinernden<br />

Antworten haben. Das Dilemma<br />

entsteht dann beispielsweise auch bei der<br />

Frage nach der richtigen Investition: welche

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!