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Jahresbericht 2005 - StUA Herten

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Zeitpunkt des Kanalschadens ausschließlich<br />

aus grundwasserbürtigen Zufl üssen mit einem<br />

gewissen Anteil anthropogener Einleitungen.<br />

Am Pegel Leven ist dieser Basisabfl uss durch<br />

eine Messung unmittelbar vor dem Anlaufen<br />

der Welle belegt. Er betrug hier 12,3 m³/s. An<br />

den Pegeln Haltern und Schermbeck wurde er<br />

aus dem Wasserstand ermittelt und mit 13,2<br />

und 15,7 m³/s angenommen.<br />

Da bei einer gemeinsamen Messkampagne<br />

der StUÄ Duisburg und <strong>Herten</strong> im Sommer<br />

<strong>2005</strong> eine Reihe von Vergleichsmessungen<br />

an allen drei Pegeln vorgenommen worden<br />

war, kann auch hier von einer guten Übereinstimmung<br />

mit den tatsächlichen Verhältnissen<br />

ausgegangen werden.<br />

Schon etwa anderthalb Stunden nach dem<br />

Schadensereignis lässt sich in Leven ein Anstieg<br />

des Pegels feststellen. Im Verlauf der<br />

folgenden fünf Stunden schnellt der Wasserstand<br />

um 2,10 m in die Höhe, der Abfl uss<br />

steigt nahezu auf das Fünffache. Der Vergleich<br />

aller drei Pegel zeigt das idealtypische<br />

Bild einer Abfl ussspitze in einem System<br />

ohne seitliche Zuläufe: da vor dem Wellenscheitel<br />

ein höheres Wasserspiegelgefälle<br />

herrscht als dahinter, läuft die Welle gewis-<br />

sermaßen vor sich selbst davon - die zeitliche<br />

Ausdehnung streckt sich, der Scheitel<br />

nimmt dagegen ab, von 60 m³/s in Leven<br />

bis auf lediglich noch 40 m³/s in Schermbeck.<br />

Die Ganglinien sind dabei von einer<br />

Perfektion, die in der Natur sonst nicht zu<br />

beobachten ist, da hier keinerlei Spitzen<br />

aus Nebengewässern die Kurven überlagern.<br />

Im Nachgang natürlicher Hochwasserereignisse<br />

infolge von Niederschlag ist<br />

ein Anstieg des Basisabfl usses zu verzeichnen,<br />

wenn der in den Untergrund infi ltrierte<br />

Niederschlagsanteil mit zeitlicher Verzögerung<br />

in das Gewässer gelangt. Bei einer<br />

Einleitung durch Leckage ist das dagegen<br />

nicht zu erwarten. Das Ende des Ereignisses<br />

kann somit dort angesetzt werden, wo<br />

der Abfl uss wieder auf den ursprünglichen<br />

Wert zurückfällt. Dem zu Folge dauerte die<br />

Hochwasserwelle in Leven 28 Stunden, in<br />

Haltern 58,5 Stunden und in Schermbeck<br />

82,5 Stunden. Das den Basisabfl uss übersteigende<br />

Abfl ussvolumen betrug in diesem<br />

Zeitraum am Pegel Leven 1,35 Millionen m³,<br />

in Haltern und Schermbeck jeweils 1,34 Millionen<br />

m³. Die Differenz von weniger als 1%<br />

liegt dabei unterhalb der Unsicherheit, die<br />

bei der indirekten Abfl ussermittlung einkalkuliert<br />

werden muss.<br />

Der verschüttete Kanalinhalt<br />

wurde somit an jeder der drei<br />

Pegelanlagen gleich groß ermittelt,<br />

so dass von einer sehr guten<br />

Übereinstimmung der Wasserstands-Abfl<br />

uss-Beziehung<br />

vom Niedrigwasser bis etwa<br />

in den Bereich der zweifachen<br />

Mittelwasserführung ausgegangen<br />

werden kann.<br />

Wasser<br />

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