Jahresbericht 2005 - StUA Herten
Jahresbericht 2005 - StUA Herten
Jahresbericht 2005 - StUA Herten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wasser<br />
70<br />
Extremes Hochwasserereignis<br />
und Maßnahmenvorschläge<br />
Das Extremereignis ist ein Hochwasserereignis,<br />
das im statistischen Mittel seltener<br />
als einmal in 500 Jahren auftritt. Es zeigte<br />
sich, dass in diesem Fall der Deich bei Herne<br />
Nord/Schalke überströmt und mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit durch rückschreitende<br />
Erosion zerstört werden würde. Weiter unterhalb<br />
würden jedoch keine Überschwemmungen<br />
auftreten. Durch die Überfl utung von<br />
361 ha würde dabei ein geschätzter Schaden<br />
von 95 Millionen Euro verursacht.<br />
Im Rahmen des HWAP wurden auch Vorschläge<br />
erarbeitet, wie ein derartiges Ereignis<br />
verhindert beziehungsweise abgemindert<br />
werden kann. Dabei könnte durch geringe<br />
bauliche Maßnahmen der so genannte Pöppinghauser<br />
Riegel (ehemalige Zechenbahntrasse),<br />
ein Retentionsraum mit einem Volumen<br />
von 1,9 Millionen Kubikmeter, aktiviert<br />
werden. Weiterhin könnten die von<br />
Überströmung betroffenen Deichabschnitte<br />
überströmsicher ausgestaltet werden. Hierdurch<br />
würde die rückschreitende Erosion<br />
vermieden und die in die Poldergebiete strömende<br />
Wassermenge reduziert.<br />
Ausblick: Emscherumbau,<br />
Nebenläufe und neues WHG<br />
Im Rahmen des Emscherumbaus sollen die<br />
oben beschriebenen Maßnahmen in ein neu<br />
zu erstellendes Hochwasserschutzkonzept<br />
integriert werden. Daneben ist bereits der<br />
Bau einiger Hochwasserrückhaltebecken in<br />
Dortmund beschlossen, um die Voraussetzungen<br />
für eine naturnahe Umgestaltung<br />
der Emscher zu schaffen.<br />
Die Änderungen im WHG (Neufassung des<br />
§ 31) führen auch für das Emschergebiet<br />
zu einigen Aktivitäten. So wird es im Rahmen<br />
der Umgestaltung der Nebenläufe der<br />
Emscher erforderlich sein, ebenfalls für<br />
diese Überfl utungsgebiete neue Berechnungen<br />
anzustellen und gegebenenfalls Überschwemmungsgebiete<br />
auszuweisen.<br />
Weiterhin ist im Wasserhaushaltsgesetz<br />
nun der Begriff der überschwemmungsgefährdeten<br />
Gebiete aufgenommen. Diese<br />
sind durch Landesrecht unter anderem für<br />
diejenigen Gebiete auszuweisen, welche<br />
bei Versagen von Hochwasserschutzeinrichtungen<br />
überfl utet werden (= potenzielle<br />
Überfl utungsgebiete). Eine formelle Ausweisung<br />
der potenziellen Überfl utungsgebiete<br />
steht für die Emscher noch aus. Für<br />
die Nebengewässer müssen diese zunächst<br />
noch berechnet werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Der Hochwasserschutz an der Emscher ist in<br />
weiten Bereichen auf einem hohen Niveau.<br />
Im Rahmen des Emscherumbaus werden<br />
alle Maßnahmen so geplant, dass dieser<br />
Schutz beibehalten wird. Für die Wasserbehörden<br />
wird der Fokus in Zukunft auf den<br />
Nebengewässern der Emscher und auf der<br />
Umsetzung neuer gesetzlicher Regelungen<br />
zum Hochwasserschutz liegen.