Jahresbericht 2005 - StUA Herten
Jahresbericht 2005 - StUA Herten
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Im weiteren Verlauf des Projektes werden<br />
nun mehrfach auffällige Proben und der Einfl<br />
uss salzhaltiger Abwässer (erhöhte Toxizität)<br />
auf den Fischeitest untersucht. Im Juni<br />
2006 soll das Projekt abgeschlossen werden,<br />
so dass im Anschluss der Endbericht erstellt<br />
werden kann und der Fischeitest zukünftig<br />
erfolgreich in ganz NRW eingesetzt wird.<br />
Nich` alles watt schwatt<br />
iss, iss Russ<br />
Daniel Nagelmeier und Birgit Suer<br />
Anfang Oktober <strong>2005</strong> bekam das Dezernat<br />
42 (zuständig unter anderem für biologische<br />
Untersuchungen) den Auftrag, das<br />
Rätsel um drei Staubproben zu lösen. Anwohner<br />
an verschiedenen Orten entdeckten<br />
einen schwärzlichen Belag, der sowohl auf<br />
den Blättern von Bäumen (siehe Bild 1) als<br />
auch auf Gehwegen zu fi nden war. Die Herkunft<br />
dieses Belags war vor Ort nicht zu ermitteln.<br />
„Handelt es sich dabei um Staubemissionen<br />
aus industriellen Betrieben in der<br />
Nachbarschaft?“ und „Besteht möglicherweise<br />
eine Gesundheitsgefährdung für die<br />
Bevölkerung?“ Fragen, die es zu klären galt.<br />
Die Analyse unter dem Mikroskop zeigte bei<br />
geringer Vergrößerung Staub- und Sandkörner<br />
mit einer unbekannten schwärzlichen<br />
Substanz dazwischen. Erst bei 200-facher<br />
Vergrößerung wurden in der schwärzlichen<br />
Substanz Zellstrukturen sichtbar und so war<br />
klar, dass es sich um organische Bestandteile<br />
handelte. Eine Recherche im Internet<br />
brachte den entscheidenden Hinweis auf<br />
einen Pilz. Beim Vergleich der Bilder im Internet<br />
mit unseren Befunden hatten wir des<br />
Rätsels Lösung gefunden: den Sternrußtaupilz<br />
(siehe Bild 2:200-fach vergrößert)<br />
Die eigentliche Ursache des Befalls sind<br />
Blattläuse, die die zuckerhaltigen Pfl anzensäfte<br />
aufsaugen und dabei den so genannten<br />
Honigtau ausscheiden. Diese Honigtauausscheidungen<br />
werden häufi g von Rußtaupilzen<br />
besiedelt. Diese sind nicht gesundheitsschädlich,<br />
im Gegenteil: Bienen wandeln<br />
den schwärzlichen Honigtau in befallenen<br />
Waldgebieten in dunklen Waldhonig um.<br />
Der Sternrußtaupilz bevorzugt zum Wachstum<br />
längere Feuchtigkeitsperioden mit mehreren<br />
aufeinander folgenden kühlen Nächten.<br />
Befallene Blätter haben unregelmäßige<br />
violettbraune bis schwarze Flecken. Bei starkem<br />
Befall vergilben die Blätter und fallen<br />
ab, wodurch die Pfl anze geschwächt wird.<br />
Von trockenen Blättern kann das Pilzmaterial<br />
in die Umgebung verweht werden. Bei einem<br />
Sternrußtaupilzbefall im heimischen Garten<br />
besteht also kein Grund zur Sorge, ganz im<br />
Gegenteil, wer einen Bienenstock aufstellt,<br />
kann in die Waldhonigproduktion einsteigen.<br />
Denn:<br />
Nich` alles watt schwatt iss, iss Russ.<br />
Wasser<br />
91<br />
Nich` alles watt schwatt iss, iss Russ