Jahresbericht 2005 - StUA Herten
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Hochwassermeldenetz Ijsselgebiet - aktueller Stand<br />
und Perspektive<br />
Wasser<br />
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Hochwassermeldenetz<br />
Ijsselgebiet – aktueller<br />
Stand und Perspektive<br />
Torsten Lambeck<br />
Zur frühzeitigen Warnung vor Hochwassergefahren<br />
wurden im Gebiet der Ijsselmeerzufl<br />
üsse Hochwassermeldeordnungen für<br />
die Gewässer der Dinkel, Berkel und Bocholter<br />
Aa erlassen. Als Hochwassermeldepfl ichtige<br />
sind darin die Landräte der Kreise Borken<br />
und Coesfeld bestimmt.<br />
Die Meldepegel, deren Wasserstände als<br />
Grundlage für die Ausrufung eines Hochwasserzustandes<br />
herangezogen werden,<br />
werden dagegen mehrheitlich von den<br />
Staatlichen Umweltämtern betrieben. In der<br />
Regel handelt es sich dabei um Anlagen,<br />
die gleichzeitig als hydrologische Pegel den<br />
oberirdischen Abfl uss erfassen.<br />
Nach dem Jahrhunderthochwasser der Elbe<br />
in 2002, das viele Pegelanlagen versagen<br />
ließ, wurde auch in Nordrhein-Westfalen das<br />
Hochwassermeldenetz auf den Prüfstand<br />
gestellt mit dem Ziel, eine verbesserte Frühwarnung<br />
und erhöhte Übertragungssicherheit<br />
zu gewährleisten. Als optimal wurde<br />
eine Redundanz sowohl der Wasserstandserhebung<br />
als auch der Datenübermittlung und<br />
Stromversorgung angenommen.<br />
Zusätzlich zu der bereits vorhandenen digitalen<br />
Wasserstandsermittlung, die historisch<br />
gewachsen in der Regel über einen<br />
Winkelcodierer am analogen Papierschreiber<br />
erfolgt, sollten die Anlagen mit einem<br />
zweiten digitalen Wasserstandsgeber, in der<br />
Regel einer Drucksonde oder einem Einperlsensor<br />
nachgerüstet werden. Ein zusätzlicher<br />
miniaturisierter Transferprozessor mit<br />
Mobilfunkübertragung und Notstromversorgung<br />
über Akku sollte den Vorhandenen<br />
ergänzen, der standardmäßig am Festnetz<br />
angeschlossen ist. Jeder der beiden Prozessoren<br />
sollte schließlich auf beide Wasserstandsgeber<br />
zugreifen können. Nur beim<br />
Versagen jeweils beider Systeme würde ein<br />
Ausfall der gesamtem Anlage eintreten. Mittlerweile<br />
sind im Dienstbezirk des <strong>StUA</strong> <strong>Herten</strong><br />
fünf Pegelanlagen nach diesem höchsten<br />
Standard ausgebaut, davon drei im Ijsselgebiet.<br />
Drei weitere Anlagen verfügen über<br />
redundante Wasserstandsermittlung, werden<br />
aber erst sukzessive auch mit redundanter<br />
Datenübertragung nachgerüstet. Zwei Anlagen<br />
werden lediglich einfach betrieben.<br />
Eine weitere Neuerung stellt der „D-Kanal“<br />
dar: Die Anlagen, die über diese Einrichtung<br />
verfügen, melden den aktuellen Pegelstand<br />
selbsttätig, in der Regel 15-minütig, an die<br />
zentrale Datenbank des Landesumweltamtes.<br />
Diese Daten sind für Kommunen und<br />
Kreise über das so genannte Leitstellentool<br />
zugänglich. Gleichzeitig steht die Mehrzahl<br />
dieser Pegel über die öffentliche Internetpräsentation<br />
des LUA<br />
www.lua.de