Jahresbericht 2005 - StUA Herten
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Der Hochwasseraktionsplan Emscher - Startpunkt für eine<br />
Verbesserung des Hochwasserschutzes<br />
Wasser<br />
68<br />
Der Hochwasseraktionsplan<br />
Emscher – Startpunkt für<br />
eine Verbesserung des<br />
Hochwasserschutzes<br />
Klaus Gütling<br />
Veranlassung und Zielsetzung<br />
Nach den Hochwasserereignissen der 90er<br />
Jahre an den großen Flüssen Rhein und<br />
Mosel hatte die 12. Rhein-Minister-Konferenz<br />
1998 in Rotterdam den „Aktionsplan<br />
Hochwasser“ für den Rhein beschlossen.<br />
Auf der Grundlage einer Empfehlung der<br />
53. Umweltministerkonferenz sollte dieses<br />
Vorhaben konsequent auch auf andere<br />
Gewässer ausgedehnt werden. Die daraufhin<br />
erstellten Hochwasser-Aktionspläne verfolgen<br />
dabei das Ziel, die Hochwasserstände<br />
und Schadensrisiken zu reduzieren sowie<br />
das Hochwassermeldesystem und das Hochwasserbewusstsein<br />
zu stärken.<br />
Für die Emscher wurde im Auftrag des<br />
MUNLV ein Hochwasseraktionsplan (HWAP)<br />
unter Federführung der Emschergenossenschaft<br />
mit Beteiligung der zuständigen Bezirksregierungen<br />
und Staatlichen Umweltämter<br />
aufgestellt und Anfang <strong>2005</strong> der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Die Besonderheiten<br />
der Emscher machten<br />
dabei einige Abweichungen<br />
von der üblichen<br />
Vorgehensweise<br />
erforderlich. Durch<br />
den Bergbau und die<br />
mit ihm verbundenen Bergsenkungen von<br />
bis zu 20 m bildeten sich zum Ende des<br />
19. Jahrhunderts Bereiche, die schlecht<br />
oder gar nicht entwässert wurden, wie auf<br />
dem zeitgenössischen Foto der Emscheraue<br />
unschwer zu erkennen ist. Bei Hochwasser<br />
wurden diese Flächen regelmäßig überfl utet.<br />
Zur Lösung dieses Problems wurde die<br />
Emscher und ihre Nebenläufe kanalisiert.<br />
Zusätzlich wurde die Emscher verlegt und<br />
eingedeicht. Die Deiche dienen in erster<br />
Linie dem Schutz der tief liegenden Senkungsbereiche<br />
(Polder), die mit Hilfe von<br />
Pumpwerken künstlich entwässert werden<br />
müssen. Vierzig Prozent der Flächen<br />
im Emschereinzugsgebiet sind Poldergebiete.<br />
Ohne die Polderpumpwerke wäre das<br />
Emschergebiet eine Seenlandschaft (Die<br />
Abbildung auf Seite 63 zeigt die Polderbereiche<br />
als schraffi erte Flächen).<br />
Hochwasserschutz an der<br />
Emscher<br />
Das Sicherheitsniveau des Hochwasserschutzes<br />
wird ausgedrückt durch die Wahrscheinlichkeit,<br />
von einer Überfl utung betroffen<br />
zu werden. Schützt beispielsweise ein<br />
Deich vor einem hundertjährlichen Hochwasser<br />
(HW100), so wird dieser statistisch<br />
gesehen einmal in hundert Jahren überfl utet.<br />
Im derzeitigen Zustand schützen die<br />
Deiche vor einem 200-jährlichen Hochwas-