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Jahresbericht 2005 - StUA Herten

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einer rechtssicheren Entscheidung führt. An<br />

dieser Stelle ist es besonders wichtig, möglichst<br />

einheitliche und vergleichbare Anforderungen<br />

festzulegen und mit einer gewissen<br />

Verbindlichkeit festzuschreiben.<br />

Nur so kann auf Dauer das Ziel erreicht werden,<br />

mit kurzen Genehmigungsverfahrenszeiten<br />

dem Anspruch der Antragsteller nach<br />

möglichst schneller Umsetzung seines Vorhabens<br />

bei verlässlicher und überschaubarer<br />

Kostenabschätzung gerecht zu werden. In<br />

diesem Fall können Anträge in durchschnittlich<br />

2,5 Monaten entschieden werden.<br />

Emission des Krebs<br />

erzeugenden Stoffes<br />

Vinylchlorid erfolgreich<br />

minimiert!<br />

Berthold Robert, Harald Siemund und<br />

Hans-Jürgen Görß<br />

Die PVC-Anlage der eines Betriebes im Chemiepark<br />

Marl dient der Herstellung unterschiedlicher<br />

Polyvinylchlorid (PVC)-Typen,<br />

hier insbesondere Suspensions- und Emulsions-PVC<br />

durch chemische Umwandlung von<br />

Vinylchlorid (VC) nach verschiedenen Polymerisationsverfahren.<br />

Die Polymerisation von VC zu PVC erfolgt<br />

teils kontinuierlich teils diskontinuierlich in<br />

wässrigem Milieu unter Druck. Nicht umgesetztes<br />

VC (Rück-VC) wird nach Erreichen<br />

des gewünschten Umsatzes durch Entspannung<br />

und Ausgasung der wässrigen Produktdispersion<br />

zurück gewonnen und über<br />

die VC-Rückgewinnungsanlage wieder in<br />

den Polymerisationsprozess eingespeist.<br />

Zum Schutz des Rück-VC-Systems gegenüber<br />

Sauerstoff und dadurch mögliche Ausbildung<br />

explosionsfähiger Gemische beziehungsweise<br />

VC-Peroxidbildung wird im<br />

Rück-VC-System kontinuierlich die Sauerstoffkonzentration<br />

überwacht.<br />

Ein Sauerstoff-Eintrag in das Rück-VC-System<br />

kann durch Undichtigkeiten hervorgerufen<br />

werden oder beim Anfahren der Anlage<br />

durch Restluft in den Apparaten nach Reinigungsoperationen.<br />

Bei Überschreitung des<br />

sicherheitstechnisch festgelegten Sauerstoffgrenzwertes<br />

von > 2 Vol.-% erfolgt die<br />

automatische Sperrung der VC-Abgabe in<br />

das Rück-VC-System. Gleichzeitig hiermit<br />

öffnet sich eine Sicherheitsarmatur zur Entspannung<br />

des Gases in die Atmosphäre.<br />

Insbesondere im Jahre 1998 wurden dann<br />

vom Staatlichen Umweltamt (<strong>StUA</strong>) <strong>Herten</strong><br />

erhebliche VC-Emissionen von 3325 kg/a<br />

(alle Mengenangaben unter Worst-case-Betrachtung1)<br />

) auf Grund der Entspannungen<br />

über die Sicherheitsarmaturen registriert<br />

(vergleiche Abbildung 1).<br />

In der Praxis zeigte sich, dass der Sicherheits-Grenzwert<br />

von 2 % meistens nur sehr<br />

kurzfristig überschritten wurde, was aber<br />

zu häufi gen Kurzzeit-Entspannungen der<br />

Sicherheitsarmatur, die oft nur im Minutenbereich<br />

lagen, führte.<br />

1) Worst-case-Betrachtung bedeutet hier, dass<br />

die aus der Rück-VC-Leitung entspannten<br />

Gase als reines VC gerechnet wurden, was zu<br />

einer VC-Überbewertung führt, da die in der<br />

Rück-VC-Leitung enthaltenen Gase tatsächlich<br />

aus einem Vinylchlorid-/Stickstoffgemisch<br />

unbekannter Konzentration bestehen.<br />

Luft und Lärm<br />

23<br />

Emission des Krebs erzeugenden Stoffes<br />

Vinylchlorid erfolgreich minimiert!

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