Jahresbericht 2005 - StUA Herten

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Trendbetrachtungen zum Nitrat-Stickstoff im Grundwasser des WRRL-Arbeitsgebietes der Ijsselmeer-Zufl üsse / NRW Wasser 52 Trendbetrachtungen zum Nitrat-Stickstoff im Grundwasser des WRRL- Arbeitsgebietes der Ijsselmeer-Zufl üsse/NRW Einführung Dietmar Wyrwich Aus der Bestandsaufnahme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat sich ergeben, dass die meisten Grundwasserkörper im Einzugsgebiet der Ijsselmeer- Zufl üsse in Nordrhein-Westfalen (NRW) durch diffuse Stickstoff-Einträge belastet sind (Stand 2003). Dies ist in den Grundwasserproben an einem erhöhten Nitrat-Stickstoffund Ammonium-Stickstoff-Gehalt erkennbar. Es wird vermutet, dass diese Einträge überwiegend aus der Landwirtschaft stammen. Das Umweltziel der Wasserrahmenrichtlinie, einen guten chemischen Zustand des Grundwassers zu erreichen, wird verfehlt, wenn der Nitrat-Gehalt den Grenzwert von 50 mg/l überschreitet. Die Erreichung dieses Ziels ist gefährdet, wenn ein ansteigender Trend in der Schadstoff-Konzentration zu beobachten ist. Auf diese Tatsache nimmt daher die WRRL ebenfalls Bezug. Nach Artikel 4 der WRRL unter Buchstabe b) müssen die Mitgliedstaaten Maßnahmen durchführen, um die Einleitung von Schadstoffen in das Grundwasser zu verhindern oder zu begrenzen und eine Verschlechterung des Zustands aller Grundwasserkörper zu verhindern. Dies bedeutet, dass bei signifi kanten und anhaltenden Trends einer Steigerung der Konzentration von Schadstoffen durch menschliche Tätigkeiten eine Trendumkehr herbeizuführen ist, wie dies in Artikel 4 Buchtabe b) Unterpunkt iii) ausdrücklich gefordert wird. In diesem Zusammenhang ist eine nähere Betrachtung der Entwicklung der Nitrat-Konzentration beziehungsweise des Nitrat-Stickstoff-Gehaltes im Grundwasser interessant. In NRW werden bereits seit 1984 regelmäßig an repräsentativen Grundwasser-Messstellen Untersuchungen über die Beschaffenheit des Grundwassers durchgeführt. Unter anderen wird auch der Parameter Nitrat-Stickstoff gemessen. Die Umrechnung von Nitrat-Stickstoff auf Nitrat erfolgt durch Multiplikation mit dem Faktor 4,427. Die Messstellen verteilen sich gleichmäßig auf das gesamte Einzugsgebiet der Ijsselmeer-Zufl üsse in NRW. Sie wurden seinerzeit so ausgewählt, dass sie für ein geologisch einheitlich aufgebautes Gebiet (Grundwasserkörper) die Beschaffenheit des Grundwassers im obersten Grundwasserstockwerk repräsentieren. Dabei sollten eng begrenzte örtliche Belastungen nicht erfasst werden. Die Abbildung 1 zeigt die Verteilung dieser Messstellen. Das Grundwasser in den tieferen Bereichen des Grundwasserleiters oder in tieferen Stockwerken wird zum überwiegenden Teil durch Förderbrunnen der Wasserwerke erfasst. Auch die Beschaffenheit dieses Wassers wird regelmäßig überwacht. In diesem Beitrag soll aber nur das Grundwasser der oberen Grundwasserhorizonte betrachtet werden, da Schadstoffeinträge zunächst hier am deutlichsten sichtbar sind.
Abbildung 1: Grundwassergüte-Messstellen im Arbeitsgebiet Ijsselmeer-Zufl üsse in NRW Abbildung 2: Grundwasserkörper im Arbeitsgebiet Ijsselmeer-Zufl üsse in NRW Wasser 53
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