Jahresbericht 2005 - StUA Herten
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Wasser<br />
56<br />
Trend im Nitrat-Stickstoff-Gehalt auf. Ähnlich<br />
ist die Situation in der Niederung der Vechte<br />
(Grundwasserkörper 928_07_1) zu bewerten.<br />
Im Gebiet des Ochtruper Sattels (Grundwasserkörper<br />
928_10) können die Verhältnisse<br />
eher verschiedenartig vorliegen,<br />
obwohl sich rein rechnerisch bei den Messstellen<br />
ein negativer Trend ergibt.<br />
Meist sind die Messreihen jedoch für eine<br />
gesicherte Aussage zu kurz. Lezteres gilt<br />
auch für den Grundwasserkörper (928_21)<br />
der Oberkreide der Baumberge/Schöppinger<br />
Berg/Osterwicker Hügelland. Die einzige<br />
langjährig beobachtete Messstelle erfasst<br />
dort als Quelle ein größeres Einzugsgebiet<br />
und ist somit für diesen gesamten Bereich<br />
repräsentativ. Hier zeigt sich über die letzten<br />
20 Jahre ein leichter, jedoch stetiger Anstieg<br />
im Nitrat-Stickstoff-Gehalt des Grundwassers.<br />
Fazit<br />
Die Betrachtung nur eines Parameters, wie<br />
hier des Nitrat-Stickstoffs, reicht bei weitem<br />
nicht aus, um eine Bewertung seines Verhaltens<br />
im Grundwasser des Arbeitsgebietes<br />
vorzunehmen. Hierzu müssten weitere korrespondierende<br />
Stoffe und Parameter, wie<br />
• Ammonium-Stickstoff,<br />
• Nitrit-Stickstoff,<br />
• Humin-Stoffe und andere organische<br />
Substanzen,<br />
• Sulfat,<br />
• Redoxpotenzial,<br />
• Eisen,<br />
• ...,<br />
dazu die Landnutzungsform und deren<br />
Wechsel untersucht werden, was im Rahmen<br />
dieses Beitrages nicht möglich ist. Auch die<br />
Messergebnisse weiterer Messstellen, wie die<br />
der Vorfeld-Messstellen und der Förderbrunnen,<br />
müssen noch ausgewertet werden.<br />
Der Nitrat-Stickstoff wurde gewählt, weil<br />
dieser zu den wesentlichen Belastungsstoffen<br />
über diffuse Einträge zählt und als Indikator<br />
für anthropogene Beeinfl ussung gilt<br />
und weil für ihn auch von der EU bereits<br />
jetzt ein Grenzwert festgesetzt ist.<br />
Zunächst muss sich über die Quellen dieser<br />
Einträge Klarheit verschafft werden, bevor<br />
Maßnahmen zur Ursachenbekämpfung formuliert<br />
werden können. Außerdem ist auch<br />
das Verhalten des Stickstoffs im tieferen<br />
Grundwasserleiter zu erkunden. Dazu verhelfen<br />
die zahlreichen Analysen der Rohwasserüberwachung.<br />
Die nach den dargestellten Ganglinien vielfach<br />
auch auftretenden fallenden Trends in<br />
der zeitlichen Entwicklung der Nitrat-Konzentration<br />
im Grundwasser können vielleicht<br />
auf eine Reduzierung des Stickstoff-Eintrags<br />
ins Grundwasser in Teilen des Gebietes hindeuten.<br />
Andererseits ist der hohe Anstieg<br />
des Nitrat-Stickstoffs im Grundwasser im<br />
Bereich der Halterner Sande oder in deren<br />
Grenzgebiet Besorgnis erregend.<br />
Hier besteht Handlungsbedarf. Untersuchungen<br />
und Folgemaßnahmen zum Schutz dieses<br />
wichtigen Trinkwasservorkommens sind<br />
daher alsbald einzuleiten.