Jahresbericht 2005 - StUA Herten
Jahresbericht 2005 - StUA Herten
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Wasser<br />
90<br />
Die im Test eingesetzten Eier sind keine jederzeit<br />
verfügbaren Fertigprodukte. Sie müssen<br />
in eigener Zucht produziert und sofort verarbeitet<br />
werden. Da Zebrabärblinge Laichräuber<br />
sind, hat man in die Trickkiste der Aquaristik<br />
gegriffen, um an die Eier zu gelangen.<br />
Es wird eine Laichschale benutzt. Diese Schale<br />
aus Plastik ist mit einem mit Pfl anzenattrappen<br />
bestückten Edelstahlgitter nach oben hin<br />
abgedeckt. Die Fische werden durch die Pfl anzenattrappen<br />
dazu animiert über dem Gitter<br />
abzulaichen. Die Eier fallen durch das Gitter<br />
und sind vor den Fischen geschützt.<br />
Die Eier entwickeln sich schnell (alle 15 - 30<br />
Minuten neue Teilung) und werden im 4 - 32<br />
Zellstadium in die Proben überführt. Daher<br />
ist die Zahl der möglichen Teste pro Tag<br />
durch die Eimenge und durch die Entwicklungszeit<br />
der Eier begrenzt. Jedes eingesetzte<br />
Fischei wird optisch auf seine Qualität<br />
geprüft. Zusätzlich wird die Eicharge begleitend<br />
beim Test mit einer Referenzsubstanz<br />
und einer Blindprobe überwacht. Bei Einhaltung<br />
der Gültigkeitskriterien ist der Test<br />
nach 48 Stunden auswertbar.<br />
Der Fischeitest wird im <strong>StUA</strong> <strong>Herten</strong> im Rahmen<br />
des Projektes „Einführung des Fischeitests<br />
in Nordrhein-Westfalen (NRW)“ mit<br />
dem <strong>StUA</strong> Köln/Bonn durchgeführt. Anlass<br />
für dieses Untersuchungsvorhaben ist der<br />
Ersatz des Fischtestes durch den Fischeitest<br />
im Abwasserabgabengesetz und in der<br />
Abwasserverordnung im Jahr <strong>2005</strong>.<br />
Der „alte“ Fischtest ist aus tierschutzrechtlichen<br />
Gründen und schlechter Verfügbarkeit<br />
geeigneter Fische durch den Fischeitest<br />
abgelöst worden. Weil man die Ergebnisse<br />
von Fischtests nicht generell 1:1 auf den<br />
Fischeitest übertragen kann, wurde dieses<br />
Projekt ins Leben gerufen.<br />
Ziel dieses Projektes ist die Umstellung der<br />
wasserrechtlichen Einleiterbescheide von GF (Fischtest) auf G (Fischeitest) in NRW. Dazu<br />
Ei<br />
wird die Datenbasis für die unterschiedlichsten<br />
gewerblichen und industriellen Direkteinleiter<br />
in NRW erweitert.<br />
Mit Hilfe der Ergebnisse soll eine Grundlage<br />
für die Bescheidumstellungen sowie für die<br />
Entscheidung geschaffen werden, in welchem<br />
Umfang der Fischeitest zukünftig in NRW<br />
durchzuführen ist. Dies gilt insbesondere in<br />
Bezug auf kommunale Kläranlagen, die bis<br />
Ende 2004 noch nicht oder nur in sehr geringem<br />
Umfang bei den Untersuchungen mit<br />
dem Fischeitest berücksichtigt worden sind.<br />
Im Projekt werden deshalb möglichst viele<br />
Abwässer verschiedenster Herkunftsbereiche<br />
untersucht. Es wurden insgesamt 106 Messstellen,<br />
die mehr als 20 verschiedenen Herkunftsbereichen<br />
zuzuordnen sind, festgelegt.<br />
So werden auffällige Abwässer zum Beispiel<br />
aus den Bereichen der Chemischen Industrie,<br />
der Metallverarbeitung und oberirdischer<br />
Ablagerungen von Abfällen untersucht.<br />
Hierbei wurde deutlich, dass beispielsweise<br />
in Abwässern der Chemischen Industrie<br />
sowie in Abwässern von Deponien eine<br />
hohe Toxizität im Fischeitest vorkommen<br />
kann. Bei den bisher untersuchten Abwässern<br />
gibt es je nach Herkunftsbereich<br />
Ergebnisse von G = 1 (geringe Toxizität)<br />
Ei<br />
bis G = 32 (sehr hohe Toxizität).<br />
Ei