Jahresbericht 2005 - StUA Herten
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Emissionsminderung bei der<br />
Entladung von Steinkohlenteer<br />
aus Eisenbahnkesselwagen<br />
Josef Hilgers<br />
Im Aufsichtsbezirk des Staatlichen Umweltamtes<br />
(<strong>StUA</strong>) <strong>Herten</strong> ist eine von drei europäischen<br />
Firmen ansässig, die Steinkohlenteere<br />
verarbeitet. Steinkohlenteer fällt als<br />
Nebenprodukt in Kokereien an und enthält<br />
Krebs erzeugende Stoffe im Sinne von Nummer<br />
5.2.7.1 der Technischen Anleitung (TA)<br />
Luft. Insbesondere sind bei den niedrig siedenden<br />
Fraktionen Benzol und bei den hoch<br />
siedenden Fraktionen Benzo(a)pyren zu<br />
nennen. Zurzeit werden zirka 525.000 Tonnen<br />
Rohteer pro Jahr verarbeitet.<br />
Die Anlieferung erfolgt über zum Teil angemietete<br />
Eisenbahnkesselwagen. Die Eisenbahnkesselwagen<br />
werden in zwei Schritten<br />
entladen.<br />
• Im ersten Schritt wird der Steinkohlenteer<br />
im Kesselwagen soweit erwärmt,<br />
bis er pumpfähig ist (zirka<br />
60 °C). Die Aufheizung erfolgt aus<br />
Gründen des Explosionsschutzes<br />
mittels Dampf.<br />
• Im zweiten Schritt wird der verfl üssigte<br />
Steinkohlenteer mit Pumpenunterstützung<br />
aus den Kesselwagen abgesaugt<br />
und einem Lagertank zugeführt.<br />
Um Beschädigungen des Kesselwagens<br />
durch erhöhte Drücke zu vermeiden, bleibt<br />
der Domdeckel des Waggons während des<br />
zirka achtstündigen Verladevorgangs geöffnet.<br />
Hierbei kommt es zu erheblichen Emissionen<br />
an Krebs erzeugenden Stoffen, die<br />
gemäß Nummer 5.2.7 der TA Luft zu minimieren<br />
sind.<br />
Wie sich bei der Durchführung von Betriebsversuchen<br />
unter Beteiligung des Staatlichen<br />
Umweltamtes <strong>Herten</strong> gezeigt hat, sind die<br />
klassischen Möglichkeiten zur Emissionsminderung<br />
hier nicht praktikabel:<br />
• Erfassung der Abluft mittels am<br />
Domdeckel angeschweißten Stutzen<br />
(siehe Bild 1)<br />
Eine Abluftleitung konnte am Stutzen<br />
angeschlossen werden. Es<br />
besteht eine Möglichkeit, die Abluft<br />
über einen Wäscher der zentralen<br />
Abgasverbrennungsanlage zuzuführen.<br />
Bei den Versuchen kam es zu technischen<br />
Problemen beim Ablassen des<br />
Teers, wie kristalline Ablagerungen<br />
in Leitungen und Pumpen sowie dem<br />
damit zusammenhängenden, ständigen<br />
Pumpenausfall.<br />
• Ableitung der Abluft über einen Aluminiumadapter<br />
mit aufblasbarem<br />
Dichtkissen (siehe Bild 2)<br />
Hierbei erwies sich die Beständigkeit<br />
des Dichtkissens gegenüber der Abluft<br />
und Ablagerungen am Dichtkissen als<br />
problematisch.<br />
Außerdem kam es während eines<br />
Verladevorgangs zu einem Arbeitsunfall.<br />
Auf Grund der betrieblichen Probleme wurde<br />
Luft und Lärm<br />
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Emisionsminderung bei der Entladung von<br />
Steinkohlenteer aus Eisenbahnkesselwagen