Jahresbericht 2005 - StUA Herten
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Saurer Auswurf ???<br />
Joachim Peschke<br />
Auf der gesamten Terrasse und den Gartenmöbeln<br />
dicke Staubpartikel!! Und das schon<br />
über eine Woche, stellte im August <strong>2005</strong> ein<br />
Hausbesitzer in Datteln zu seiner Verärgerung<br />
fest. Dicker Staub kommt aus großen Industrieanlagen,<br />
weiß man ja, also wird wohl das<br />
Kohlekraftwerk Datteln in zirka 2 km Entfernung<br />
verantwortlich sein. Die Untersuchung<br />
auf dem Grundstück des Beschwerdeführers<br />
ergab dann ein deutliches Auftreten von<br />
Partikeln mit Durchmessern von zirka 2 bis<br />
5 mm mit erdartiger Färbung.<br />
Die Partikel ließen sich leicht zu Staub zerreiben.<br />
Die Einwirkung der Partikel am Immissionsort<br />
erfolgte nur auf Teilbereichen<br />
des Grundstückes, eine fl ächige oder größere<br />
Einwirkung im gesamten Wohngebiet zeigte<br />
sich nicht. Damit war die Einwirkung einer<br />
großen Quelle wie durch einen Kraftwerksschornstein,<br />
verursacht mit einer weiträumigen<br />
Verteilung, unwahrscheinlich. Auch bei<br />
weiteren Nachbarhäusern war ausschließlich<br />
auf der Gartenseite der Häuser ein ähnliches<br />
Auftreten von Staubpartikeln festzustellen.<br />
Direkt an die betroffene Wohnbebauung<br />
grenzten große Freifl ächen, ein ideales Ge-<br />
lände für einen ungestörten Lebensbereich<br />
von Insekten wie zum Beispiel Wespen,<br />
die dort ungestört ihre Erdnester entwickeln<br />
konnten. Die Wespen führen im Flug<br />
zum Nestbau unter anderem auch Materialien<br />
wie zum Beispiel Holz mit sich. Für den<br />
Bau von Erdnestern werden Erdklümpchen,<br />
die sie mit ihren Beißwerkzeugen und Speichel<br />
formen, im Flug abtransportiert. Eine<br />
Recherche im Internet brachte neben der<br />
Erkenntnis über zahlreiche Anfragen zu Aktivitäten<br />
von Wespen im Garten dann auch<br />
noch ein wunderschönes Foto der Wespen<br />
beim Nestbau zu Tage, die ein mutiger Amateur<br />
fotografi ert hatte. Die Aktivitäten der<br />
Wespen dauern je nach Witterung bis etwa<br />
Ende August, die Völker erreichen Stärken<br />
von 3.000 bis 10.000 Individuen, die<br />
mit einbrechender Kälte absterben. Dieser<br />
zeitliche Vorgang wurde dann auch von den<br />
Anwohnern beobachtet.<br />
Vergrößerung der Partikel um das 8fache Wespen transportieren Erdpartikel aus dem<br />
Flugloch des Erdnestes<br />
Luft und Lärm<br />
25<br />
Die Laboruntersuchung der erdähnlichen<br />
Partikel ergab dann auch eine sand- oder<br />
erdähnliche Zusammensetzung mit hohem<br />
Siliziumdioxidgehalt, wie sie bei Kraftwerksstäuben<br />
nicht vorzufi nden ist. Weitere Ein-<br />
Auswurf???<br />
fl üsse wie Abwehungen derartig großer Partikel<br />
durch gewerbliche Quellen oder Verkehrseinfl<br />
üsse waren außerdem auszuschließen,<br />
daher dann doch zur Beruhigung der<br />
Saurer<br />
Anwohner ein sauberer Auswurf !!!