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Jahresbericht 2005 - StUA Herten

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Die TA Luft in Israel<br />

Luft und Lärm<br />

Ulrich Buntrock<br />

Dem überraschten Leser stellt sich sicher<br />

die Frage: Was hat die Technische Anleitung<br />

zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) mit Israel<br />

zu tun? Die TA Luft ist immerhin nur eine<br />

deutsche Verwaltungsvorschrift, die nicht<br />

mal bei uns für jedermann eine unmittelbare<br />

Wirkung entfaltet, sondern lediglich die<br />

Behörden bindet. Also, warum Israel?<br />

Nun, nachdem die israelische Regierung mit<br />

einem Verordnungsentwurf zur Luftreinhaltung<br />

in der Knesseth (israelisches Parlament)<br />

gescheitert war, hat sie 1998 mit dem<br />

israelischen Industrieverband ein Abkommen<br />

geschlossen. Kernstücke sind die allgemeinen<br />

Maßstäbe der TA Luft sowie spezielle<br />

Emissionsgrenzwerte, die aus der TA Luft<br />

1986 abgeschrieben worden waren.<br />

Für Problemfälle der Anwendung wurde eine<br />

sogenannte Umsetzungskommission aus<br />

Vertretern des Umweltministeriums und der<br />

Industrie gegründet. Deren Wirken scheint<br />

aber keine für beide Seiten befriedigende<br />

Lösungen erbracht zu haben. Die eine Seite<br />

beklagt eine Dominanz der Umweltministeriumsvertreter/innen,<br />

die andere Seite die<br />

der Industrievertreter/innen. Jedenfalls hat<br />

die Industrie jahrelang behaupten können,<br />

dass die Grenzwerte eingehalten werden.<br />

Bei einer groß angelegten Messkampagne<br />

der Umweltverwaltung wurde jedoch vor<br />

einiger Zeit nachgewiesen, dass die Werte<br />

auf breiter Front überschritten werden, teilweise<br />

um das Mehrfache.<br />

Nach dem israelischen Rechtssystem war<br />

die Folge eine Vielzahl von Strafprozessen<br />

vor den ordentlichen Gerichten. Geldstrafen<br />

gegen Unternehmer wurden verhängt. Diese<br />

Strafverfahren sind sowohl von der Umweltverwaltung<br />

als auch den Umweltverbänden<br />

beantragt worden.<br />

In dieser Situation kamen Kontakte auf<br />

Staatssekretärsebene zwischen dem<br />

israelischen Umweltministerium und dem<br />

NRW-Umweltministerium gerade recht, die<br />

Unterstützung der deutschen Behörden zu<br />

erbitten. Insbesondere ging es um das Verständnis<br />

und die Umsetzung der TA Luft<br />

generell sowie der Neuerungen in der<br />

TA Luft 2002, aber auch der 13., 17. und<br />

31. BImSchV. Das israelische Umweltministerium<br />

organisierte dazu im Juli <strong>2005</strong> eine<br />

Fachtagung. Nordrhein-Westfalen stellte als<br />

Vortragende und Diskussionsteilnehmer je<br />

einen Vertreter aus dem Umweltministerium<br />

und dem Staatlichen Umweltamt (<strong>StUA</strong>)<br />

<strong>Herten</strong> zur Verfügung. Auch ein Vertreter<br />

des Umweltbundesamtes war beteiligt.<br />

Die Tagung bestand aus zwei Teilen, einem<br />

Fachgespräch an der juristischen Fakultät<br />

Luft und Lärm<br />

7<br />

Die TA-Luft in Israel

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