altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Die Herkunft <strong>der</strong> Familie von Maltzahn und ihr Auftreten in Pommern. 99<br />
Um die Mitte des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts muß im Moltzan'schen Hause<br />
eine wichtige Erbtheilung stattgefunden haben. Der jüngste Sohn Ludolfs I.,<br />
Ulrich, wandte sich wie<strong>der</strong> nach Mecklenburg, und wird seit 1364 als zu<br />
Grubenhagen ansässig bezeugt.^) Es hat ganz den Anschein, als ob die<br />
Moltzan dieses schöne Besitzthum, dessen frühere Iuhaber, die von Grube,<br />
zuletzt völlig verschuldet waren, durch Kauf und zwar mit Gel<strong>der</strong>n erworben<br />
haben, welche sie als gemeinsames Erbtheil aus <strong>der</strong> Zeit des mecklenburgischen<br />
Pfaffenkrieges überkommen hatten. Es waren ihnen damals von Herzog<br />
Heinrich von Mecklenburg wegen ihres Bru<strong>der</strong>s, des Bischofs Johann von<br />
Schwerin, 8000 wendische Mark ausgezahlt worden. Außerdem hatte ihnen<br />
das Stift Schwerin 10000 sundische Mark als Entschädigung für ihre<br />
Kriegsbeihülfe zu geben, und es waren dafür den Moltzan Anfangs Haus,<br />
Stadt und Land Bützow, später die Schwerinschen Stiftsgüter im Lande<br />
Tribsees verpfändet gewesen.^) Die Einlösung <strong>der</strong> letzteren und die völlige<br />
Auszahluug des Geldes zog sich aber lange hin. 1344 quittirten die Vormün<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Ludolfs I. dem Bischof Heinrich von Schwerin 140 Mark,<br />
die sie als Abschlag o<strong>der</strong> Zinsen auf die zu for<strong>der</strong>nden 8000 Mark empfangen<br />
haben, und noch 1379 muß Bischof Melchior wegen <strong>der</strong> Schuld an die<br />
Moltzan eine Anleihe von 1000 Mark bei Stralsund aufnehmend) Mit<br />
dem von Mecklenburg und Schwerin erhaltenen Gelde werden die Moltzan<br />
Grubenhagcn erkauft haben, da später die Linie Wolde-Penzlin gewisse<br />
Antheile an diesem Besitze hatte und erst nach langer Zeit aufgab. Schon<br />
1417 verpfändet Heinrich Moltzan, Lüdeke's Sohn, (St.- u. A.-Taf. Nr. 360)<br />
seinem Vetter Ulrich Moltzan auf Grubenhagen (St.- u. A.-Taf. Nr. 113)<br />
einen halben Hof, eine halbe Mühle und 45 Mark Hebungen aus den<br />
Dörfern Klein-Luckow und Steinhagen/) Lisch schreibt im Regest zn dieser<br />
Urkunde ganz uuberechtigt „Heinrich Moltzan auf Osten", wovon nichts im<br />
Texte steht. Der Ausstellungsort Penzlin weist vielmehr entschieden auf,<br />
die Zugehörigkeit dieses Heinrich Moltzan zum Hause Wolde-Penzlin hin.<br />
Wenige Jahre später, 1421, verpfänden die Brü<strong>der</strong> Joachim uud Heinrich<br />
Moltzan, Lüdeke's Söhne, abermals ihre Antheile an dem Hofe, <strong>der</strong> Mühle<br />
und an<strong>der</strong>en Gütern in Grubenhagen, Groß- und Klein-Luckow ihrem<br />
Grubenhagener Vetter und bezeichnen dieselben ausdrücklich als altes Erbguts)<br />
Auch hier können nur die Penzliner Moltzan (St.- u. A.-Taf. Nr. 360<br />
und 361) und keine aus dem Hause Osten gemeint sein; denn nur erstere<br />
') Lisch Nr. 275 und 276.<br />
2) Lisch Nr. 179 und 189.<br />
5) Lisch Nr. 231 und 324.<br />
*) Lisch Nr. 473.<br />
^) Lisch Nr. 477. Joachim ist <strong>der</strong> Pfarrer zu Barth und daher die Voranstellung<br />
des Geistlichen vor dem älteren Bru<strong>der</strong> nicht auffällig.<br />
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