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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Die Herkunft <strong>der</strong> Familie von Maltzahn und ihr Auftreten in Pommern. 127<br />

vorbehielten. Alle diese städtischen Freiheiten und Rechte wurden dann<br />

1365 <strong>der</strong> Stadt Cummerow von Herzog Barnim III. nochmals bestätigt.^)<br />

Die Erwähnung <strong>der</strong> alten Stadt läßt vermuthen, daß hier eine germanische<br />

Stadtgründung neben einem früheren slavischen Ort vorliegt, ja vielleicht<br />

ist das heutige Dorf Cummerow auf letzteren zurückzuführen. Cummerow<br />

wird während des Mittelalters stets als Stadt o<strong>der</strong> Städtchen bezeichnet.^)<br />

Es soll nach alten Kirchenmatrikeln einst drei Kirchen gehabt Habens,<br />

wovon aber heute nur noch die St. Nilolaikirche vorhanden ist. Sie erhielt<br />

1368 auf Grund älterer Urkunden aus den Jahren 1222 und 1253 die<br />

herzogliche Bestätigung ihres Pfarrlehens.^) Zu einem richtigen Aufschwung<br />

ist die Stadt wohl kaum jemals gekommen. Daran hin<strong>der</strong>ten sie die<br />

häufigen Kriege und Fehden zwischen Pommern und Mecklenburg, unter<br />

denen, wie wie<strong>der</strong>holt berichtet, Cummerow ganz beson<strong>der</strong>s gelitten zu haben<br />

scheint. Auch waren die Wasserverhältnisse <strong>der</strong> Peene wohl nicht ausreichend,<br />

um ihren Handel in die Höhe zu bringen. Als dann die Moltzan<br />

Cummerow erhielten, war das Schicksal <strong>der</strong> Stadt besiegelt. Sie legten<br />

es von vornherein darauf an, dieselbe zu einem einfachen Bauerndorfe<br />

herabzudrücken. Dazu hatte zu Anfang des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts die Stadt<br />

das Unglück, völlig abzubrennen, und Iost Moltzan soll nach diesem Brande<br />

die erschreckten Einwohner mit allerhand Diensten beschwert und die sich<br />

Weigernden hart bestraft haben. 1519 vermittelte Herzog Bogislaw zwischen<br />

Iost und den Bürgern. Moltzan klagte, er habe durch <strong>der</strong>en Versäumniß<br />

bei dem Brande großen Schaden erlitten. Sie sollen daher die Gräben,<br />

wie sie vor Alters um das Städtchen gewesen, reinigen und in Ordnung<br />

bringen, auch wie<strong>der</strong> ein Thorhaus bauen und über den Graben vor demselben<br />

eine Zugbrücke schlagen. Wegen des Ackers und an<strong>der</strong>er Gebrechen<br />

sollen die streitenden Parteien durch eine fürstliche Kommission vertragen<br />

werdend) An einer an<strong>der</strong>en Stelle behaupten die Moltzan, Cummerow<br />

wäre ein offener Ort ohne Mauern und Zaun, worin zur Zeit (1574)<br />

nur 16 Bauern und drei Kossäthen wohnten. Nach dem Vergleich von<br />

1519 ließ Iost die Bürgerschaft 15 Jahre in Ruhe, zwang sie dann aber,<br />

ihm jährlich vier Holzfuhren und eine Kornfuhre zu leisten. Auch mußten<br />

') Urkd. ä. ä. Stettin 1365 Nov. 10. nach einer vioimirten Abschr. v. 1707<br />

aus dem Stettiner Lehnsarchiv in Archiv Cummerow 1. Nr. 24. 1. — Lisch Nr. 277<br />

hat nur eine sehr lückenhafte deutsche Nebersetzung.<br />

') Lisch Nr. 542, 543, 546, 610 und 663.<br />

') Archiv Cummerow N. I. Nr. 59.<br />

l) Urkd. des Herzogs Barnim ä. ä. Demmin 1368 April 25., Abschr. des<br />

16. Jahrh, im K. Staatsarch. Stettin, Tit. VII. 86ot. 38 Nr. 1d Fol. 132 f.<br />

b) Urkd. ä. ä. Cummerow 1519 Juli 17., Abschr. des 16. Jahrh, im K. Staatsarchiv<br />

Wetzlar Litt. U. Nr. 1326/3404 Vol. I. Fol. 187 f.

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