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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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176 Heber Alterthümer und Ausgrabungen in Pommern.<br />

Hörnchen, Schmucknadeln mit schräg durchbohrtem Kopf und die noch nicht<br />

ganz sicher erklärten s. g. Spulen hervorzuheben. Ein großer Depotfund<br />

von Nassenheide, Kreis Randow, befindet sich in Privatbesitz, konnte aber<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft vorgelegt und untersucht Werdens; er hat ähnlichen Charakter,<br />

ist aber wegen seiner Plattenfibel und getriebenen Bronzegürtelbleche etwas<br />

jünger. Ein schon vor Jahren erworbener Fund von Krüssow bei Stargard<br />

hat nun seine Würdigung gefunden^), sodaß <strong>der</strong> von mir im 52. Jahresberichts<br />

ausgesprochene Wunsch erfüllt ist; dort hatte ich bereits auf die<br />

große Ähnlichkeit <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>voll verzierten Bronzeaxt, des Hauptstückes<br />

von 20 Gegenständen, mit ungarischen Aexten hingewiesen, und Schumann<br />

nimmt sogar direkten Import aus Ungarn an. Der ganze Fund gleicht<br />

dem vorigen nur im Gürtelblech, ist aber trotz <strong>der</strong> Spule und Hörnchen<br />

noch älter als <strong>der</strong> Stolzenburger, sodaß er ganz an den Anfang <strong>der</strong> Klasse<br />

zu setzen ist. An <strong>der</strong>selben Stelle ist <strong>der</strong> Gießerfund von Rosow, Kreis<br />

Randow, besprochen, unter dessen 35 Stücken sich wie<strong>der</strong>um Hörnchen und<br />

geöste Anhänger, aber sonst statt des Schmuckes Bruchwerk und Handwerkszeug<br />

befinden; u. a. ist aus <strong>der</strong> Anwesenheit des Flachceltes gleichfalls auf<br />

die ältere Bronzezeit zu schließen. Ein andres Bild aus dem großen<br />

Reichthum <strong>der</strong> Bronzetechnik giebt <strong>der</strong> Fund von Karolinenhof, Kr. Greifenberg<br />

(Inv.-Nr. 4937), <strong>der</strong> noch nicht veröffentlicht ist. Hier haben wir<br />

wie<strong>der</strong> lediglich Schmucksachen, aber von ganz an<strong>der</strong>m Charakter als die<br />

bisher erwähnten; eine große Plattenfibel und große Schmuckscheiben,<br />

geschlossene Armringe mit nierenförmigem Knoten, endlich eins jener wun<strong>der</strong>schönen<br />

Bronzehängegefäße <strong>der</strong> jüngern Art mit zonenartig angeordneter<br />

Verzierung des abgerundeten Untertheils — alles Formen <strong>der</strong> jüngern<br />

Bronzezeit. Schließlich befindet sich noch in Privatbesitz in Gartz, Kr. Pyritz,<br />

eine Plattenfibel als einziger Rest eines größern, durch Unachtsamkeit<br />

zerstreuten Depotfundes aus <strong>der</strong>selben Zeit/)<br />

An Einzelfunden hat sich diesmal nur wenig eingestellt, z. B. auch<br />

kein Bronzeschwert; die übrigen Typen sind dagegen in <strong>der</strong> Krüger'schen<br />

Sammlung durch Hohlcelt von Balsdrey, Sichelmesser von Lieps und<br />

außer an<strong>der</strong>m Kleingeräth durch eine Bronzespeerspitze aus einem Hügelgrab<br />

von Schlönwitz (Inv.-Nr. 5013) vertreten. Ob die Stiersigur von Löcknitzb)<br />

<strong>der</strong> Hallstattzeit zugeschrieben werden kann, ist bei dem Einzelfund<br />

nicht sicher zu ermitteln.<br />

l) Monatsblätter 1902, Nr. 4, S. 62.<br />

') Schumann, Balt. Stud. N. F. V, S. 3 mit Abb.<br />

3) Balt. Stud. Bd. 40, S. 495.<br />

l) Monatsblätter 1901, Nr. 10, S. 146 mit Abb.<br />

°) Schumann, Nachrichten über Alterthumsfunde 1901, 4, S. 52 mit Abb.

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