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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Die Herkunft <strong>der</strong> Familie von Maltzahn und ihr Auftreten in Pommern.<br />

diesen Antheil Osten „immittirt" wurden. Von solchen erwarb es die<br />

Herzogin Hedwig Sophie zu Stettin-Pommern, geborene Herzogin von<br />

Braunschweig-Lüneburg, welche damals zu Loitz ihren Wittwensitz hatte.<br />

Sie soll dabei mit den Gläubigern so verhandelt haben, daß sie ihnen ihre<br />

For<strong>der</strong>ungen nur zur Hälfte o<strong>der</strong> zum dritten Theil entrichtete und sich<br />

damit in den Besitz des Gutes brachte. Heinrich Moltzan protestine hiergegen,<br />

weil hierdurch sein Sohn und Lehnsnachfolger Iost benachteiligt<br />

würde. Es wurde einmal auch durch ein Urtheil des Reichskammergerichts<br />

zu Speier anerkannt, daß die Liquidation nicht <strong>der</strong> Wittwe, son<strong>der</strong>n den<br />

Moltzan zu Gute kommen sollet) 1602 verpfändete aber die Herzogin<br />

Wittwe diesen Antheil Osten ihrem Schwiegersohne, dem Herzog Friedrich<br />

von Kurland, für 15000 Thaler, welche er als Ehegel<strong>der</strong> seiner Frau, <strong>der</strong><br />

Prinzessin Elisabeth Magdalene, zu for<strong>der</strong>n hatte, auf sechs Jahre und 1608<br />

auf weitere sechs Jahre, wobei sie ihm nachließ, einen eigenen Schreiber<br />

auf dem Gute zu halten.") Da <strong>der</strong> Herzog hierbei seine Rechnung nicht<br />

fand, sollte Osten 1625 verkauft werden, worauf sich aber Iost Moltzan,<br />

Heinrichs Sohn, zur Einlösung seines Lehngutes meldete. Er versprach,<br />

dem Herzog 17000 Thaler auf Antoni 1626 zu zahlen. Zu dem Empfang<br />

<strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> wurde hierauf <strong>der</strong> Marschall des Herzogs, Christoph von Sacken,<br />

nach Pommern abgefertigt, doch konnten solche wegen <strong>der</strong> in Mecklenburg<br />

weileuden feindlichen Kriegsvölker nicht sicher nach Rostock gebracht werden.<br />

Der von Sacken reiste daher wie<strong>der</strong> ab, ließ die 17000 Rthlr. Hauptsumme<br />

und 505 Thlr. aufgelaufener Zinsen auf Rente bei Iost Moltzan<br />

bis zum nächsten Jahre stehen und übergab ihm das Gut Osten gegen eine<br />

jährliche Pacht von 1050 Thlr. Zur Sicherheit hatte auch die Schwiegermutter<br />

des Iost Osten, Hippolyta Behr, Wittwe des Venz Blücher auf<br />

Daberkow, Bürgschaft leisten müssen. Als Sacken im nächsten Jahre wie<strong>der</strong><br />

nach Pommern kam, erhielt er zwar die Pacht, aber nicht die Hauptsumme,<br />

da man angeblich wie<strong>der</strong> wegen <strong>der</strong> Kriegsgefahr das Geld nicht fortschaffen<br />

konnte. Es wurde dem Iost also eine neue Frist bis Antoni 1628 gegeben,<br />

wofür sich Jacob Piereck und Christoph Hahn verschrieben. Auch am<br />

nächsten Termin konnte man kein Geld von Moltzan erhalten, und die Frist<br />

wurde nach einer weiteren Bürgschaft des Georg Peckatels bis 1629 verlängert.<br />

Es ist hierauf von Kurland her viel geschrieben und gemahnt<br />

worden, doch ohne daß man das Geld erhalten konnte, bis 1634 ein Prozeß<br />

gegen Moltzan wegen 4750 Rthlr. rückständiger Zinsen und Pachtgel<strong>der</strong><br />

begonnen wurde. Iost Moltzan machte seinerseits eine Gegenrechnung für<br />

nothwendige Bauten zu Osten, Kontributionen und an<strong>der</strong>e Kriegsschäden<br />

1) Großherzogl. Geh. u. Hauptarchiv Schwerin, Moltzan'sche Familien-Akt.<br />

Vol. II d.<br />

2) Archiv Cummerow R. I. Nr. 6.

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