altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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1^ Zur Erinnerung an Heinrich Kruse.<br />
Und sanft verblaßt das ros'ge Morgenwölkchen,<br />
Bis daß es bleich wird wie <strong>der</strong> Alpenschnee.<br />
Ihr weißgekrönten Berge von Friaul,<br />
Die ihr im Halbkreis unser Meer umlagert,<br />
Oft aus Venedig schiffend sah ich cnch<br />
Nicht ohne Wehmnth in die Fluth versinken.<br />
Denn wenn <strong>der</strong> hohe Wächter uns'rer Stadt,<br />
Sankt Marcus Glockenthurm, schon längst dem Blick<br />
Entschwunden ist, steht ihr noch immer da,<br />
Die letzte Hochwacht uns'rer Heimath haltend.<br />
Und bei <strong>der</strong> Rückkehr grüßt den Sohn Venedigs<br />
Zuerst <strong>der</strong> schöne Kranz <strong>der</strong> Berge wie<strong>der</strong><br />
Und füllt sein Herz mit heimathlicher Lust.<br />
^ Jetzt aber, da ihr meinem Blick entschwindet,<br />
So ist es, ach! auf Nimmerwie<strong>der</strong>seh'n.<br />
Leb', theure Heimath, wohl! In dir beisammen<br />
Ist alles Schönste, was die Erde hegt:<br />
Die hohen Berge und das weite Meer!<br />
Und mancher echte Sohn Venedigs hat<br />
Den Kerker in <strong>der</strong> Heimath vorgezogen<br />
Dem Paradies, das in <strong>der</strong> Ferne winkt.<br />
Ein Seitenstück Zu „Marino Fallerò" und mehr noch zu „Wullenwever"<br />
ist „Hans Waldmann", <strong>der</strong> gewaltige und gewaltthätige Bürgermeister<br />
von Zürich, in seinen Kämpfen mit den die Landbevölkerung listig<br />
zu seinem Sturz aufstachelnden Stadtjunkern und seinem unglücklichen<br />
Ausgange. Wie er auf's Blutgerüst steigt, da sagt er seinem lieben<br />
Heimathland Ade:<br />
Ihr hohen Firnen, jenseits uns'res See's,<br />
Des Glärnisch grauer Grat von Schnee gekrönt,<br />
Das Riesenhaupt des Tödi, die Clariden,<br />
Bis an die Frohnalp und die beiden Mythen,<br />
An <strong>der</strong>en Fuß mein kleines, liebes Zug,<br />
So darf ich euch noch einmal wie<strong>der</strong>seh'n?<br />
Dies ist <strong>der</strong> schönste Ort <strong>der</strong> Erde, glaub' ich,<br />
Und werth, davon zum Himmel aufzusteigen.<br />
Ein Kapitel altklassischer, griechischer Geschichte erschließt uns „Das<br />
Mädchen von Byzanz". Pausanias' tragisches Schicksal bildet den Stoss.<br />
Er, Spartas König und Oberfeldherr <strong>der</strong> Hellenen, Sieger von Platää,<br />
Eroberer von Kypros und Byzanz, ist <strong>der</strong> Held. Je<strong>der</strong> Gebildete kennt<br />
die Thatsachen und Ereignisse, welche sich um die Person dieses Mannes