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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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— XXVII —<br />

Der inzwischen verstorbene Kaufmann nnd Stadtrath Carl Mnetzell<br />

stiftete znr Ausschmückung <strong>der</strong> neuen Orgeltreppe die Schnitzfiguren „<strong>der</strong><br />

klngen und <strong>der</strong> thörichten Jungfrauen", ferner eine kostbare, kuustvoll und<br />

stilgerecht gestickte Altarbekleidung für den Gebrauch bei Festzciteu. Die<br />

Pfcilcrvenäfelungen im sanghanse werden <strong>der</strong> offenen Hand <strong>der</strong> Wittwe<br />

des General-Konsuls Kiskcr verdankt: für die reichere Ausstattung <strong>der</strong><br />

Rathsloge gab die Stadt Stettin eine erhebliche Summe her, Frau<br />

Still desgleichen für die Wiedcrherstelluug <strong>der</strong> Kanzel, kleinerer Einzelstiftungen<br />

nicht zn gedenken; doch soll nicht unerwähnt bleiben, daß <strong>der</strong><br />

Kunstmaler Seliger die reiche Äemaluug <strong>der</strong> ueueu Orgeltreppe, cbeuso wie iu<br />

Greifenhagen den farbigen Schmuck <strong>der</strong> Sakristei, unentgeltlich geliefert hat.<br />

Die volle Wirkung des äußeren Baues erschloß sich aber den Bürgern<br />

Stettins erst dann, als zufällig ein auf <strong>der</strong> Nordostseite <strong>der</strong> Kirche gelegenes<br />

Hauo, um einen: Ncnban Plav zu machen, nic<strong>der</strong>gebrochen wurde und<br />

die entstandene ^ücke einen bequemen Ucbcrblick über das ganze Bauwerk<br />

gewährte. Den sofort laut werdenden Wünschen nach einer allgemeinen Frcilegung<br />

<strong>der</strong> Kirche, besou<strong>der</strong>s auf <strong>der</strong> Ostseite, wurde glücklicher Weise nicht<br />

entsprochen, wohl aber gelang es <strong>der</strong> Umsicht und Thatkraft des Oberbürgermeisters<br />

Haken, zu bewirken, daß das betreffende Grundstück nur<br />

zum Theil, uud zwar iu einer solchen Weise bebaut werden durfte, daß<br />

es deu Blick über die früher fast gauz verdeckte Nordseite <strong>der</strong> Kirche freigab,<br />

zugleich aber dem Bilde ein Nahmen und angemessener Vor<strong>der</strong>gruud<br />

gegeben wnrdc (Fig. 6); eine allgemeine Freileguug würde dem Banwerke<br />

nicht nur nicht vortheilhaft gewesen sein, fon<strong>der</strong>n sogar seine Wirkung sehr<br />

beeinträchtigt haben.<br />

Mit vollem Rechte hat daher <strong>der</strong> Künstler in dem Glasgemälde, das<br />

die Begründung <strong>der</strong> Stadt Stettin darstellt, dem damaligen Bürgermeister<br />

die Züge des jetzigeu Stadtoberhaupres gegeben, ebenso wie er einem <strong>der</strong><br />

vor dem Großen Kurfürstcu erscheinenden Mitglie<strong>der</strong> des Rathes sprechende<br />

Ähnlichkeit mit dem treuen Freuudc <strong>der</strong> Kirche, Herrn Kommerzienrath<br />

Carl Gerber, verliehen hat. Auch das Bild vom „verlorenen Sohn" verewigt<br />

die Gesichter zweier jetzt verstorbenen, in Stettin wohlbekannten Personen,<br />

des Kaufmanns Franz Leopold Schultz und seiner Schwester Frau Still,<br />

aus <strong>der</strong>en Nachlaß die Herren Wehmeyer jene Fenstcrstiftuug gemacht habeu.<br />

Stettin uud vor Allem die Iakobigcmelnde habeu allen Gruud, auf<br />

das, was bisher geschaffen ist, mit Befriedigung zu blicken und auch die<br />

Denkmalpflege wird zugebcu, daß ihren For<strong>der</strong>ungen dabei in höherem<br />

Maße Rechnung getragen ist, als jemals in uuserer Provinz zuvor <strong>der</strong><br />

Fall gcwcscu ist.

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