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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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72 Pommersche Schatzfunde.<br />

36—38 mm Durchmesser, von dem ein Stiel abgeht, <strong>der</strong> am oberen Ende<br />

eine o<strong>der</strong> zwei Durchbohrungen zeigt. Verwandte, aber kegelförmige,<br />

mehrfach durchbohrte Anhänger zeigt <strong>der</strong> oben schon citirte Fund von Pyritz.<br />

23. Nadel von Bronze, Taf. IV, Fig. 72. Die Nadel ist<br />

190 mm lang, hat doppelkonischen Kopf, dessen äquatorialer Rand gekerbt<br />

ist. Unterhalb des Kopfes ist <strong>der</strong> Nadelschaft horizontal geriefelt; hierauf<br />

folgt eine Zone schräger, sich kreuzen<strong>der</strong> Linien, darauf wie<strong>der</strong> eine horizontal<br />

geriefelte Zone und endlich wie<strong>der</strong> ein kurzer Absatz von sich schräg kreuzenden<br />

Linien. Betreffs des Vorkommens <strong>der</strong> vorliegenden Nadel, sowie <strong>der</strong><br />

vorher erwähnten gestielten, ringförmigen Anhänger möchte ich bemerken,<br />

daß dieselben keineswegs auf das nordische Gebiet beschränkt sind, sie gehen<br />

auch nach Süden z. B. bis Thüringen, wo sie in dem Funde von Polleben<br />

vorkommen. (Jahresschrift für die Vorgeschichte <strong>der</strong> sächs.-thüring. Län<strong>der</strong>.<br />

Bd. I, S. 189—191 und Taf. XXI.) Da unser Fund von Nassenheide<br />

zweifellos <strong>der</strong> Periode IV Montelius angehört, so würde dadurch auch, vorausgesetzt,<br />

daß die Pollebener Funde zusammengehören, ein gewisser Anhalt<br />

für die Zeitbestimmung <strong>der</strong> Hausurne von dort gegeben. Die Pollebener<br />

Hausurne würde dann gleichalterig sein mit <strong>der</strong> von Seddin (Priegnitz),<br />

die nach Voß (Correspondenzbl. d. deutsch. Anthr. Ges. 1897, S. 124)<br />

mit einem Antennenschwert zusammen gefunden wurde. Die Stufe<br />

<strong>der</strong> Antennenschwerter ist nach Reinecke gleichzeitig mit Periode IV<br />

Montelius.<br />

24. Zwei Bronzebleche, Taf. IV, Fig. 73 und 74. Die dünnen<br />

Bronzebleche sind 500—505 mm lang und 50—53 mm breit, an den<br />

Enden ösenförmig umgebogen. Ornamentirt sind dieselben durch einzelne<br />

viereckige Fel<strong>der</strong>, die durch je zwei Reihen eingeschlagener Buckelchen<br />

abgegrenzt werden. Die einzelnen Fel<strong>der</strong> haben je zwei aus kleinen Buckelchen<br />

bestehende Halbkreise, die sich gegenüberstehen und einen größeren Buckel<br />

als Mittelpunkt führen. Was den Gebrauch betrifft, so hat man die verschiedensten<br />

Vermuthungen ausgesprochen. Einmal dachte man an Gürtelbleche.<br />

Hierzu werden sie aber vermuthlich nicht gebraucht worden sein,<br />

da eine Länge von 500 mm zum Umspannen des Leibes wohl kaum genügte.<br />

An<strong>der</strong>e Untersucher sehen dieselben als Diademe an, da ihre Länge gerade<br />

dem Umfange eines normalen Kopfes etwa entspricht. Da in unserem<br />

Funde zwei Exemplare vorliegen, könnte man auch an einen Oberschenkelschmuck<br />

denken, <strong>der</strong> vielleicht über <strong>der</strong> Bekleidung getragen wurde. Beobachtet<br />

werden diese Diademe resp. Gürtel schon in <strong>der</strong> älteren Bronzezeit, z. B.<br />

in dem im vorigen Jahre beschriebenen Funde von Crüssow. Balt. Stud.<br />

N. F. 5. 1901, Taf. I, Fig. 17 und Seite 6, wo auch weitere Funde<br />

angeführt werden. Die jüngeren Diademe resp. Gürtel, wie <strong>der</strong> vorliegende,<br />

werden häufig in Norddeutschland in Begleitung <strong>der</strong> bekannten

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