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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Ueber Alterthümer und Ausgrabungen in Pommern. 175<br />

die Krüger'sche Sammlung fügte eine Knochennadel von Schlönwitz hinzu<br />

und 3 Hirschhornhämmer, von denen 2 zur Schäftung für ein Steinbeil<br />

bearbeitet sind; das Stück von Schlönwitz (Inv.-Nr. 4987) ist noch dadurch<br />

interessant und zu einer wahrhaft mächtigen Hiebwaffe umgestaltet, daß das<br />

Steinbeil in ein zweites Hornstück, das rechtwinklig in den Horngriff eingelassen<br />

ist, gesteckt werden muß. Ein flachrundes Bernsteingehänge<br />

(Inv.-Nr. 5009) desselben Ursprungs ist offenbar steinzeitlich und vertritt<br />

diesmal allein den Zuwachs an Schmuckstücken dieser Periode.<br />

Aus <strong>der</strong> Ilronzezeit sind eine ganze Anzahl von Gräbern bekannt<br />

geworden, doch gehören sie meist dem Ausgang an, während die früheren<br />

immer seltener werden. Sorgfältig untersucht^) ist die Grabanlage in<br />

Streckentin, Kr. Greifenberg, die auf Steinpackung stehende unverzierte<br />

Urnen mit Leichenbrand und eine Eisennadel mit Bronzekopf ergab. Zahlreicher<br />

sind die im Privatbesitz befindlichen, aber doch in Abbildungen veröffentlichten^)<br />

Gefäße von Lausitzer Typus nebst Bronzebeigaben von Gartz,<br />

Kr. Pyritz. Steintistengräber in Schöneberg, Kr. Schlawe, lieferten unter<br />

den Beigaben auch 11 Knochenringe (Inv.-Nr. 4966). Von <strong>der</strong>selben Art<br />

waren die Gräber von Kollatz bei Polzin, unter <strong>der</strong>en Thongefäßen das<br />

eine die Höhe von 45 ein erreicht; hier verdient Beachtung, daß Bronzehandbergen<br />

in Grübern gefunden sind^), während sie nns sonst fast nur<br />

in Depots begegnen. Die Gefäße <strong>der</strong> Steinkisten von Storkow, Kr. Neustettin<br />

^), enthielten keine Beigaben. Eine vorgeschichtliche Töpferanlage und<br />

Reste eines Grüberfeldes wurden in Westend aufgedeckt (Inv.-Nr. 5086).<br />

Dankenswerthe Anregung gaben die Beobachtungen von Konwentz^),<br />

daß beson<strong>der</strong>s zur Hallstattzeit Schmuckmuscheln aus dem Rothen Meere<br />

in Westpreußen eingeführt sind; bei den völlig gleichen Verhältnissen in<br />

Ostpommern wird in Zukunft auch hierauf bei Untersuchung von Steinkisten<br />

mehr zu achten sein.<br />

Ganz außerordentlich fällt wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Reichthum Pommerns an<br />

Depotfunden auf, von denen sieben in den Rahmen des Berichtsjahres<br />

fallen. Ein kleinerer von Stolzenburg, Kr. Ueckermünde ^), stammt schon<br />

aus dem Jahre 1884, und <strong>der</strong> größere dicht dabei 1901 gehobene, ist mit<br />

ihm wahrscheinlich zu einem Ganzen zu vereinigen, das aus 32 Stücken<br />

besteht und den Schmuckfunden <strong>der</strong> ältern Bronzezeit zugezählt werden<br />

muß; neben zahlreichen Ringen, darunter Noppenringe, sind stahlgraue<br />

') Stubenrauch, Balt. Stud. N. F. V, 21.<br />

2) Monatsblätter 1901, Nr. 10, S. 147 mit Abb.<br />

2) Desgl. Nr. 12, S. 187.<br />

*) Desgl. Nr. 9, S. 131 mit Abb.<br />

>) Mittheilungen des Westpreuß. Prov.-Mus. 1 „Ueber Einführung von Kauris."<br />

6) Monatsblätter 1901, Nr. 11, S. 161 mit Abb.

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