altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Der Bronzedeftotfund von Nassenheide. 71<br />
gebogen und läuft am Ende in zwei geschlossene Oesen aus. Diese beiden<br />
Endösen sind durch den Gebrauch deutlich abgenützt. Man könnte diesen<br />
Bronzestab für einen Eimerhenkel ansehen, doch sind mir ähnliche Eimerhenkel<br />
mit geschlossenen Endösen an bronzezeitlichen Gefäßen nicht bekannt.<br />
Die getriebenen, importirten Bronzegefäße haben in <strong>der</strong> Regel geschlossene<br />
Oesen, in die die Henkel mit 8-förmiger Biegung am Ende eingehängt<br />
sind. Möglicherweise gehört das Stück zum Pferdegeschirr, wie wir ähnliche<br />
aus dem Depotfunde von Pyritz^) besitzen.<br />
19. Dreizehn Armringe, Taf. III, Fig. 38—50, von ca. 105 min<br />
Weite, aus dünnem Bronzeblech hergestellt, mit scharfer Aequatorialkante.<br />
Ornamentirt sind die Ringe auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite durch sparrenartige<br />
Ornamente (Teftfigur 8). Armringe <strong>der</strong> vorliegenden Art, die wegen <strong>der</strong><br />
scharfen Kanten wohl ein Futter von Holz, Le<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Stoss hatten, kommen<br />
im Gebiet <strong>der</strong> nordischen Bronzezeit häufig vor, so z. B. in dem Funde<br />
von Lebehn^), von Staffelde^), von Stargard und Höckendorf.<br />
20. Drei Armreifen von Bronzeblech, Taf. III, Fig. 51—53.<br />
Die Armreifen haben nur 55—60 min Durchmesser, passen also nur für<br />
eine Kin<strong>der</strong>hand. Sie sind aus einem etwa 16 min breiten Bronzestreifen<br />
mit erhabener Mittelrippe gebogen und haben ein sparrenartiges Ornament.<br />
(Textfigur 9.)<br />
31. Vier Brillenfibeln (Plattenfibeln), Taf. IV, Fig. 54—57.<br />
Von diesen Fibeln ist Fig. 54 176 mm groß, gut erhalten mit Nadel,<br />
die Platten sind glatt, mit erhabenem Mittelpunkt und gekerbtem Rande.<br />
Der verbindende Bügel ist quer gerippt, einzelne Gruppen <strong>der</strong> Rippen sind<br />
abwechselnd gekerbt. — Fig. 55 ist von gleicher Form und Größe, ohne<br />
Nadel, auch hier ist <strong>der</strong> Rand <strong>der</strong> Platte gekerbt, sowie <strong>der</strong> quer gerippte<br />
Bügel, letzteres Exemplar an <strong>der</strong> linken Seite, am Uebergange des Bügels<br />
in die Platte durch Ueberguß reparirt. — Fig. 56 ist 220 mm groß,<br />
gut erhalten mit Nadel. Der Bügel ist mit gekerbten Längsrippen besetzt,<br />
auch <strong>der</strong> Plattenrand ist gekerbt. — Fig. 57 ist 203 mm groß, mit quer<br />
geripptem Bügel, ohne Nadel, sonst wie die vorigen. Fibeln, wie die vorliegenden<br />
mit glatten, unverzierten Platten sind nach Montelius' Eintheilung<br />
charakteristisch für seine Periode IV, während die Periode V durch<br />
Plattenfibeln mit ornamenti r ten Platten repräsentirt wird. Fibeln<br />
bei<strong>der</strong> Formen, solche mit glatten und solche mit oruamentirten Platten,<br />
sind in Pommern, wie im ganzen nordischen Bronzegebiet, ungemein häufig.<br />
22. Vierzehn ringförmige Anhänger mit Stiel, Taf. IV, Fig.<br />
58—71. Die Anhänger bestehen aus einem Ring aus rundem Draht von<br />
') Vergl. Phot. Album von Voß u. Günther. Sekt. II, Taf. 11.<br />
2) Verhandl. d. Berl. Ges. f. Anthropol. 1894, S. 441.<br />
3) Phot. Album v. Voß u. Günther. Sekt. III, Taf. 20.