altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Der Hacksilberfund von Paatzig. 75<br />
Drähten gestechten sind, kommen in Hacksilberfunden sehr hänfig vor; wir<br />
besitzen in Stettin solche aus zwei Drähten gedrehte Ringe aus Züssow<br />
und Daber, geflochtene von Schöningen, Stettin und Sfteck. Nach Norden<br />
gehen sie bis Dänemark und Skandinavien.<br />
3. Reihe: Vierkantige und runde Silberbarren von Bleistiftstärke,<br />
letztere zum Theil mit zierlichen Kreis- und Punktornamenten versehen.<br />
In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Reihe Reste von zerhackten Ringen.<br />
4. Reihe: Kette aus feinem Silberdraht mit Oese nach Art <strong>der</strong><br />
sogenannten Panzerketten hergestellt. Ganz ähnliche Ketten kommen in<br />
Dänemark vor mit Thorshammer als Anhänger versehen. ^) Auch aus<br />
Skandinavien sind ähnliche Ketten mit Thorshämmern bekannt, die jedoch<br />
in Flechtmanier hergestellt sind. 2)<br />
Tafel V (untere Hälfte).<br />
5. Reihe: Reste von Silberfiligranschmuck, zum Theil an Silberkettchen<br />
aufgehängte Plättchen von Silberblech, di/ als Ornament ein Rad<br />
o<strong>der</strong> ein Kreuz tragen.<br />
6. Reihe: In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Reihe drei hohle, plattenförmige Anhänger.<br />
Diese Anhänger, <strong>der</strong> größte ist 50 min lang, bestehen ans zwei<br />
übereinan<strong>der</strong> liegenden Plättchen von dünnem Silberblech, die oben in einer<br />
röhrenförmigen Oese zusammenlaufen. Beide Platten sind glatt, die obere<br />
trägt aber noch eine Filigranauflage. An den Seiten sind beide Plättchen<br />
geschlossen, so daß die Anhänger gewissermaßen ein längliches hohles Kissen<br />
bilden. Bemerkenswerth ist, daß bei vorliegenden Anhängern die obere<br />
Platte noch neben den Filigranverzierungen kleine Pferdeprotome zeigt.<br />
Es sind nämlich <strong>der</strong> Kopf und Hals von kleinen, aus Silberblech hergestellten<br />
Pferdchen; sie stehen mit dem Kopf nach <strong>der</strong> Oese hin gerichtet so,<br />
daß <strong>der</strong> Beschauer oben auf den gebogenen Hals sieht. Die Ohren sind<br />
als kleine bandförmige Qcsen ausgebildet. Diese Pferdeköpfchen sind,<br />
gewissermaßen aus den feinen Filigranornamenten hervorsehend, außerordentlich<br />
zierlich gearbeitet. Anhänger <strong>der</strong> gleichen Art waren bisher aus<br />
Pommern nur aus dem Funde von Kannenberg bekannt, doch sind sie<br />
auch an<strong>der</strong>weitig öfter gefunden, z. B. als Ohrringe in dem Funde von<br />
<strong>der</strong> Leissower Mühle in Brandenburg.^) Man muß sich wohl denken, daß<br />
diese länglichen Anhänger in größerer Anzahl auf einen Faden aufgezogen<br />
als Kollier verwendet wurden. Rechts und links von diesen länglichen<br />
Anhängern mit Pferdeprotomen befinden sich zwei zierliche, eimerförmige<br />
in Filigran durchbrochen gearbeitete Anhängerchen.<br />
') Sophus Müller. Nordische Alterthumskunde II, Taf. 2.<br />
") Montelius. ^Qti