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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Die Herkunft <strong>der</strong> Familie von Maltzahn und ihr Auftreten in Pommern. 129<br />

weiter hinauf aber runde Thurm mit sehr dicken Mauern und schmalen<br />

Schießlöchern. Da die eben geschil<strong>der</strong>ten Baulichkeiten immer mehr verfielen,<br />

baute man in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 17. Iahrhun<strong>der</strong>s noch ein drittes<br />

herrschaftliches Wohnhaus bei <strong>der</strong> Kirche. Als endlich 1725 auch letzteres<br />

abbrannte, ließ Axel Albrecht die Wirthschaftsgebäude nicht wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

sogenannten Seekoppel, wo ehedem <strong>der</strong> alte Bauhof mit seinen Scheunen<br />

und Ställen gestanden hatte, son<strong>der</strong>n auf dem Platze des jüngsten Wohnhauses<br />

wie<strong>der</strong> aufrichten und verlegte das Herrenhaus an seine heutige<br />

Stelle. Bei dem Bau kamen ihm die Trümmer <strong>der</strong> alten Schloßmauern<br />

und des Thurmes sehr zu statten; denn es wurden dabei eine Menge Feldsteine<br />

gefunden, <strong>der</strong>en es sonst auf dem Cummerower Felde nur wenig<br />

gab und welche wohl zum Bau des alten Schlosses von an<strong>der</strong>swoher<br />

zusammengebracht waren. Die Stadt Cummerow war 1651 größtentheils<br />

zerstört, so daß nicht mehr als zwei Kirchen, drei Häuser nebst einem alten<br />

und neuen Pastorenhause davon vorhanden waren. Von den beiden Kirchen<br />

wurde die sogenannte Kapelle als Kornboden benutzt. Ihr Holzthurm war<br />

sehr alt und wäre schon längst umgefallen, wenn er nicht vom Winde an<br />

die Kirche angelehnt wäre. Er enthielt aber noch zwei Glocken. Die<br />

größere Kirche war bereits ohne Thurm und Glocken. ^) Zu Axel Albrechts<br />

Zeiten fanden sich von <strong>der</strong> Stadt außer dem Dorfe nicht die geringsten<br />

Anzeichen mehr vor. Er vermuthet, daß sie auf dem weiten Vorlande<br />

nach dem See zu gestanden habe und ihre Neste durch dessen Ueberfluthungen<br />

fortgespült wären. 2)<br />

Wie das alte vogteiliche Schloß Cummerow um die Mitte des<br />

17. Jahrhun<strong>der</strong>ts zerfallen war, so war damals nicht min<strong>der</strong> <strong>der</strong> einstige<br />

Wohlstand <strong>der</strong> Cummerower Moltzan völlig vernichtet. Alte und neue<br />

Schulden, schlechte Wirthschaft und kostspielige Prozesse, zuletzt <strong>der</strong> ver<strong>der</strong>bliche<br />

Krieg, welcher Pommern beson<strong>der</strong>s schwer traf, hatten zur Folge, daß auch<br />

Cummerow in fremde Hände gerieth und lange Jahre <strong>der</strong> Familie Moltzan<br />

entzogen war. Auf den Hartwig'schen Antheil waren schon 1625 an Stelle<br />

des Eingebrachten <strong>der</strong> Sabina von Levetzow, Wittwe des Jürgen Moltzan<br />

und späteren Frau des mecklenburgischen Rittmeisters Caspar Finecke auf<br />

Neuhof und Hansdorf, 23000 Gulden eingetragen worden. Die Gel<strong>der</strong><br />

sollten auf dem Gute stehen bleiben und die Wittwe, so lange sie solche<br />

nicht abfor<strong>der</strong>te, die Zinsen davon, sowie Wohnung und Kost auf dem<br />

Hause Cummerow haben. Nach dem kin<strong>der</strong>losen Ableben ihrer Söhne<br />

behielt sie <strong>der</strong>en Antheil an Cummerow weiter und fing an, ihn wirthschaftlich<br />

wie<strong>der</strong> einzurichten. Als sie dann um 1665 selbst gestorben war,<br />

') Archiv Cummerow K. I. Nr. 32.<br />

') Archiv Cummerow k. I. Nr. 59.<br />

Baltische Studien N. F. VI. 9

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