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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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v. Jakob Runges Li-6vi8 OkLi^natio. 47<br />

etwas angerichtet und approbieret ist, ob man das möge än<strong>der</strong>n?! Und<br />

wenn man es zu <strong>der</strong> alten apostolischen Ordnung bringen könnte und<br />

Leute l) haben möchte, die solches zu thun vermöchten, ob es recht sei, daß<br />

man sich dawi<strong>der</strong> lege und denenselben wehren möge?! — Solchem Angriff<br />

auf Runge wird von Kruse <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e, noch schärfere hinzugefügt, S. 467:<br />

Ich weiß es und kann es darthun, daß die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> alten Treptowischen<br />

Ordnung von ihm — Runge — herkommen sei, und weiß, daß<br />

v. Knipstros Meinung an<strong>der</strong>s ist gewesen.<br />

Zu <strong>der</strong>gleichen Vorwürfen durfte Runge nicht stillschweigen. Ihm<br />

mußte daran liegen, daß klargestellt wurde, wie er gerade in den Principien<br />

des Kirchenregiments mit dem ersten General-Superintendenten, mit Knipstro,<br />

sich in bleiben<strong>der</strong> Uebereinstimmung befand, und dieses Interesse, die Einheit<br />

und Einerleiheit seiner kirchenleitenden Grundsätze mit denen Knipstros<br />

nachzuweisen und zugleich auch die Nothwendigkeit und Richtigkeit <strong>der</strong> Anwendung<br />

<strong>der</strong>selben für eine gedeihliche Entwickelung <strong>der</strong> pommerschen Landeskirche<br />

zu behaupten und klarzulegen, ist das aus <strong>der</strong> Einleitung seiner<br />

Lr6vi8 O68ÌFN3.tio aufs deutlichste dem Leser entgegentretende Motiv zu<br />

dieser seiner tirchenhistorischen Abhandlung.<br />

Damit ist <strong>der</strong> Ansatz dieser Schrift auf 1578 zu einer ziemlichen<br />

Wahrscheinlichkeit gebracht. Ein ^r^uni6nwin 6 8ii6ntio tritt hinzu zur<br />

Bekräftigung dessen, daß wir mit <strong>der</strong> Datirung nicht weiter herab zu gehen<br />

haben (etwa in die letzten Lebensjahre Runges hinein). Es wird nämlich<br />

aus dem Jahre 1582 berichtet (Balthasar II, 509), daß <strong>der</strong> Calvinismus<br />

<strong>der</strong> Stettiner viel von sich reden machte, wodurch „die Pommerischen Kirchen<br />

bey an<strong>der</strong>n in den Verdacht lähmen, als wenn sie dem Calvinismo geneigt<br />

wären; dieses gieng Rungio sehr zu Hertzen". Nun wäre, zumal er selbst<br />

in dieser Angelegenheit eine vier Bogen starke Oonle^io 6ooi68Ì3>i-uin verfaßte,<br />

schwerlich einzusehen, wie es hätte kommen können, daß er in <strong>der</strong><br />

Lr6vi8 O68ißuatio, vornehmlich in den paränetischen Sätzen <strong>der</strong> Einleitung,<br />

solche Gefahr <strong>der</strong> Lehrdifferenz mit Stillschweigen sollte übergangen haben,<br />

wenn dieselbe zur Zeit <strong>der</strong> Abfassung <strong>der</strong> Schrift für die pommersche Kirche<br />

schon vorhanden gewesen wäre.<br />

Bedenkt man endlich den etwas lebensmüden Ton, den die Einleitung<br />

in ihrem ersten Satze anschlügt, und <strong>der</strong> sich in dem Munde des, nach<br />

unserem Ansatz erst einundfünfzigjährigen Mannes seltsam ausnimmt, so<br />

wird dies doch erklärlich durch die muthmaßliche Stimmung Runges vom<br />

Jahre 1578, in dem ihm am 33. April sein Bru<strong>der</strong> Andreas, Pastor und<br />

Professor <strong>der</strong> Theologie in <strong>Greifswald</strong>, durch den Tod entrissen ward.<br />

l) eben Kruse und seine Anhänger.

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