altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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48 D. Jakob Runges Lr6vi8<br />
Es mag nun noch ein Wort darüber angebracht sein, welche<br />
früheren Schriftsteller Runge benutzt hat uud welche späteren Schriftsteller<br />
ihn benutzt haben. Auf erstere Frage ist die Antwort leicht gegeben. An<br />
handschriftliche o<strong>der</strong> gedruckte Quellen finden sich bei Runge nicht die<br />
geringsten nachweisbaren Anklänge; Bugeuhageus ?0in6i-ania ist nicht<br />
benutzt. Es trägt alles, was Ruuge vorbringt, so sehr den Charakter<br />
einer Nie<strong>der</strong>schrift oft gehörter und deshalb genau eingeprägter Erzählungeu<br />
Knipstros, daß man an schriftliche, von an<strong>der</strong>er Seite her concipirte Darstellungen,<br />
die als Vorlagen benutzt seien, kaum denken kann, zumal er<br />
selbst in <strong>der</strong> Einleitung (S. 51) sich nur auf Knipstro als seinen Gewährsmann<br />
für die dargestellte Periode beruft. Für die weiteren zwei Abschnitte<br />
(1534 bis 56 und 1556 ff.), <strong>der</strong>en Beschreibung — wie <strong>der</strong> Befund des<br />
Manuscriptes deutlich zeigt — uie ausgeführt ist, wäre die Erinnerung<br />
des die einzelnen Thatsachen Miterlebthabenden (vgl. Einl. a. a. O.) die<br />
ausreichende Quelle gewesen. Was nun das „toti68 anäivi 6x k6v. ?atr6<br />
Ooctore ^okanns Onp8ti-ovio", das Runge für die dargestellten Ereignisse<br />
behauptet, anlangt, so wird diese Bemerkung als zutreffend erwiesen dadurch,<br />
daß sich von 1547 an eine genaue Bekanutschaft uud intimer Verkehr <strong>der</strong><br />
beiden mit einan<strong>der</strong> nachweisen läßt, wie ihn <strong>der</strong> füufjährige (bis 1552)<br />
gemeinsame Aufenthalt in <strong>Greifswald</strong> mit sich brachte. Seit 1549 war<br />
Runge sogar noch durch Verwandtschaft^) mit Knipstro verbundeu, und<br />
auch uach Kuipstros Uebersiedelung nach Wolgast bis zn dessen am 4. Oktober<br />
1556 dort erfolgten Tode haben beide in regem Verkehr mit einan<strong>der</strong><br />
gestanden.<br />
Was die Benutzuug <strong>der</strong> Ruugescheu Schrift durch au<strong>der</strong>e betrifft, so<br />
wird man bei Chyträus, (Hroincon 8axoina6, Rostock 1590 nicht davon<br />
reden können, daß er die Lijvig v68ÌAnu.tio gekannt habe. Der Anklang<br />
S. 737: In ?0in6rania, paulo ant6 ünein vit^6 Lo^lai, inutatio<br />
8 klioudi ß1i806I-6 6t PUI-Ì01'Ì8 NvHI1A6iii äootrinH? 86N1ÌNA 86N81M<br />
... 006p6runt an Runge (S. 55): 8^vkV6niu8 6t L01111U8, HM<br />
in 8cQo1a. Hii6itoril)u8 6i6M6nt3. puri0rÌ8 doctrine traä65mnt. Ita p^8-<br />
8ÌU1 in Oppiäi8 0MQÌbu8 ^IÌ806bat lux NvanZ6iii, erweist sich, zumal sich<br />
sonst nicht die geringste Uebereinstimmung im Wortlante bei<strong>der</strong> Schriften<br />
feststellen läßt, bei genauerem Zusehen als zufällig.<br />
') Runges Gattin war Knipstros Nichte.<br />
/ Agnisa Steinwehv. f Anna Steinwehr.<br />
> Anton Gerso. ^ Johann Knipstro.<br />
!<br />
/ Katharina Gerso.<br />
> Jakob Runge.