altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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84 Pommersche Schatzfunde.<br />
ganz wie <strong>der</strong> bei Monte! ius, ^ntiHuit68 8u6äo!8e8 Fig. 594, nur etwas<br />
an<strong>der</strong>s im Filigranornament. Aus dem Funde von Buggentin bei Colberg<br />
kennen wir eigenthümliche Armringe mit keulenförmig verdickten Enden und<br />
Reste von Halsringen mit schneckenförmigem Schluß wie Montelius,<br />
H.ntiHuit68 8rMoi868 Fig. 609 und 610. Außerdem Gürtelhaten, die<br />
auf einer Seite Haken, an <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Voluten aufweisen, wie Friedet<br />
a. o. O., Taf. III, Fig. 29, sowie eine <strong>der</strong> bekannten, in Skandinavien<br />
und dem östlichen Baltikum so häusigen Hufeisenfibeln, wie Montelius<br />
a. o. O., Fig. 592. — Karneolperlen kennen wir aus den Funden von<br />
Curow und Horst bei Pyritz.<br />
Werfen wir zugleich einen Blick auf die Art, wie diese Schmuckgegenstände<br />
verziert sind, so treten uns da zwei Methoden entgegen, nämlich<br />
eine Flächendekoration und eine Reliefdekoration. Die Flächendekoration<br />
wird hervorgebracht durch Einstanzen gewisser Figuren, und<br />
beson<strong>der</strong>s sind dies kleine vertiefte Kreise mit erhabenem Mittelpunkt, die<br />
zu Reihen und Gruppen angeordnet und durch das sogenannte „Wolfszahnornament"<br />
verziert sind. Letzteres besteht in vertieft eingestanzten Dreiecken<br />
mit einem o<strong>der</strong> mehreren erhabenen Punkten in <strong>der</strong> Mitte. Das<br />
Wolfszahnornament, das meines Wissens zuerst von Nirchow so genannt<br />
worden ist, ist als Flächendekoration auf den Schmucksachen <strong>der</strong> Hacksilberperiode<br />
beson<strong>der</strong>s häufig und findet sich mit Vorliebe als Raudornament<br />
auf den verbreiterten Endplattcn <strong>der</strong> geflochtenen Halsringe und auf Gürtelhaken.<br />
i) Weit häufiger verwendet findet man aber auf Hacksilberfuudeu die<br />
Reliefdckoration, die in Filigranarbeit besteht. Beson<strong>der</strong>s die viereckigen<br />
Anhänger <strong>der</strong> Kolliers, die Ohrringe, die hohlen Silberperlen sind ausnahmslos<br />
auf diese Weise verziert. Die Technik besteht, wie schon <strong>der</strong><br />
Name besagt (lat.: illuni ^ Faden — Fi-anum ^ Korn) darin, daß<br />
winzige Silberkörnchen o<strong>der</strong> dünne, glatte o<strong>der</strong> gekerbte Silberdrahtfäden<br />
auf eine feste Unterlage (Silberblech) aufgelöthet werden. Diese Körnchen<br />
werden in Reihen, Dreiecksgruppen, Rosetten o<strong>der</strong> Traubenform zu den<br />
verschiedensten Mustern angeordnet, o<strong>der</strong> es werden Silberdrahtfüden auf<br />
festen Unterlagen aufgelöthet und zu Kreisen, Wellenlinien, Schleifen, Schnüren,<br />
ja auch zu netzartig durchbrochenen Eimerchen, Kugeln und Perlen ausgestaltet.<br />
Die Filigrantechnik ist uralt und stammt höchstwahrscheinlich aus dem<br />
Orient. Schon die Funde von Troja und Mykenae zeigen eine Goldfiligranarbeit<br />
von hoher Vollendung. Aus späterer, griechischer Zeit lassen die<br />
Goldsiligranfunde in den Gräbern <strong>der</strong> Krim und Etruriens eine großartige<br />
') Meist in <strong>der</strong> Weise angeordnet, daß die Spitzen <strong>der</strong> sich gegenüber stehenden<br />
Dreieckchen in Lücken zwischen den Spitzen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Reihe hinzeigen.