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altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Zur Geschichte Herzog Barnims III. 139<br />

machen. Unentschieden läßt die Frage Zimmermanns) Als R. Klempin<br />

an die Vorarbeiten für seine Stammtafeln des Pommersch-Rügischen Fürstenhauses<br />

ging, mußte er auch zu diesen wi<strong>der</strong>sprechenden Angaben über die<br />

Herkunft <strong>der</strong> Herzogin Agnes Stellung nehmen. Von sämmtlichen früheren<br />

Forschern war offenbar eine Stelle <strong>der</strong> sog. handschriftlichen Pomerania<br />

unbeachtet geblieben, in <strong>der</strong> „noi-t^ox; I^uä6wiß von I^iwkdnrFk, n6rt20A<br />

Larmin von 8tettin F6ma.ni8 bruäsr" als Domherr von Camin genannt<br />

wird.') Bestätigt wird diese Nachricht durch Herzog Barnims III. Urkunde<br />

für das Kloster Colbatz vom 21. März 1345, in <strong>der</strong> unter den Zeugen<br />

an erster Stelle aufgeführt wird: inc;1itu8 princ6p8 I^oäoniouL, äux<br />

äs LrU.Q8^io!i, lra.tsi' ^.AN6tÌ8 N08tr6 00N1UFÌ8, 0ÄN0ni(M8 600I68Ì6<br />

(U3.MÌN6N8Ì8.2) Dadurch kam Klempin insofern einen Schritt weiter, als<br />

Herzog Otto <strong>der</strong> Milde aus <strong>der</strong> Konkurrenz um die Vaterschaft <strong>der</strong> Herzogin<br />

Agnes ausschied, da er nach den übereinstimmenden Nachrichten aller braunschweigischen<br />

Historiker und Genealogen keinen Sohn hatte. Dagegen besaß<br />

Herzog Otto <strong>der</strong> Strenge einen Sohn Ludwig, <strong>der</strong> auch den geistlichen<br />

Stand erwählt hatte. Aber auch hier bot sich eine nicht unerhebliche<br />

Schwierigkeit, da dieser Ludwig bereits seit 1324 Bischof von Minden war<br />

und nls solcher 1346 gestorben ist, also nicht gut 1345 als einfacher Domherr<br />

eines an<strong>der</strong>en Stiftes genannt werden konnte, ohne daß seiner bischöflichen<br />

Würde Erwähnung gethan wurde. Das wäre doch wohl ein einzig<br />

dastehen<strong>der</strong> Fall. Der Caminer Domherr, Herzog Ludwig von Braunschweig,<br />

wird also an<strong>der</strong>swo unterzubringen sein.<br />

Daß bisher ein sicheres Ergebniß sich nicht gewinnen ließ, ist daraus<br />

zu erklären, daß man sich zu ängstlich an die Angabe <strong>der</strong> handschriftlichen<br />

Pomerania gehalten hatte, die einen Herzog Otto von Braunschweig als<br />

Vater <strong>der</strong> Herzogin Agnes nannte. Danach konnte eigentlich nur Otto <strong>der</strong><br />

Strenge in Betracht kommen. Aber liegt denn überhaupt ein zwingen<strong>der</strong><br />

Grund vor, den Vater <strong>der</strong> Herzogin Agnes nur unter den Herzogen aus<br />

dem Welfenhause, Namens Otto, zu suchen? Wie ist die Pomerania zu<br />

ihrer Angabe gekommen? Kantzow sagt in <strong>der</strong> letzten Bearbeitung seiner<br />

Chronik von Pommern: R.6Ì86r I^uä^iß nennst Laruim 8sinsn<br />

ion QHit, 08 86V 80: HsrtxOF Otto von I^unsbur^ll nat<br />

loentsi- ßSQHpt.b) Davon NI.t Otto H.FN6t6N 6I-26UA6t, äg.8 68<br />

') Braunschweig. Magazin VII (1901), S. 70.<br />

') Kantzow (6ä. Kosegarten) I, S. 353.<br />

2) Colbatzer Originalmatrikel im Staatsarchive zu Stettin (Mscr. I 12),<br />

Bl. 62V, 76 Nr. 209, 224.<br />

*) Riedel, 0oä. äipi. Vranä. V VI, S. 62 Nr. 2278.<br />

5) I. C. Stein brück, Freundschaftl. Band S. 4 nennt Agnes die Tochter<br />

„Herzog Otten des Freigebigen zu Braunschweig Tochter und Kurfürst Ludwig zu<br />

Brandenburg Schwester Tochter", macht also auch ihre angebliche Mutter zu einer<br />

Tochter Kaiser Ludwigs.

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