altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Ueber Alterthümer und Ausgrabungen in Pommern.<br />
Provinz auf die des Pastors Krüger in Schlönwitz bei Schivelbein auf-<br />
merksam und fügte den Wunsch hinzu, daß sie, weil mit wahren Raritäten<br />
versehen und für die Alterthumskunde von großer Bedeutung, unsrer<br />
Provinz erhalten bleiben möge. Nunmehr konnte sie in <strong>der</strong> That von uns<br />
angekauft werden, und wenn auch die 89 Stücke nicht von gleichem Werthe<br />
sind, so müssen auch heute noch manche als einzig in ihrer Art angesehen,<br />
und ihre Sicherung für die Sammlung in <strong>der</strong> Hauptstadt Pommerns darf<br />
als ein Erfolg bezeichnet werden, <strong>der</strong> den Absichten des eifrigen Sammlers<br />
wie den Wünschen des damaligen Vorstandes und den Pflichten unserer<br />
Gesellschaft gleichmäßig entspricht. Einzelnes wird bei den verschiedenen<br />
Perioden hervorzuheben sein. Hier sei noch gestattet, darauf hinzuweisen,<br />
wie in den letzten Jahren eine weit größere Anzahl von Privatsammlungen<br />
bekannt geworden und größtentheils, wenn auch nach langwierigen Ver-<br />
handlungen und geduldigem Ausharren, hat angekauft werden könnend)<br />
Wie nothwendig es ist, diesen Gesichtspunkt fortgesetzt im Auge zu behalten,<br />
hat sich auch diesmal wie<strong>der</strong> mehrfach gezeigt, denn nach den eigenen<br />
Angaben mancher Besitzer sind anfangs mit Eifer gehütete Fundstücke aus<br />
Unachtsamkeit allmählich vernachlässigt und für immer verloren gegangen.<br />
Um die allgemeinen Verhältnisse <strong>der</strong> Vorgeschichte eines Landes fest-<br />
zustellen, wird neuerdings immer mehr die vergleichende Alterthumskunde<br />
herangezogen; da nun bereits für Westpreußen, die Neumark und Meklen-<br />
burg aus den zusammenfassenden Arbeiten von Lissauer, Goetze und<br />
Beltz das Vergleichsmaterial vorlag und für Pommern zu verwenden war,<br />
so ist es als ein Fortschritt zu begrüßen, daß nun auch die Beziehungen<br />
zur Uckermark klargelegt sind. Wir haben den dort vor kurzem begründeten<br />
Museums- und Geschichtsverein schon wie<strong>der</strong>holt zu gleicher Arbeit begrüßt")<br />
und freuen uns, daß auch die persönlichen Beziehungen von bester Eintracht<br />
getragen sind; denn <strong>der</strong> Hauptmitarbeiter ist unser um Pommerns PräHistorie<br />
hochverdientes Mitglied Schumann, <strong>der</strong> in seiner Untersuchung über „die<br />
vorgeschichtlichen Beziehungen <strong>der</strong> Uckermark während <strong>der</strong> Stein- und Bronze-<br />
zeit"^) sich auch als eingehenden Kenner des Nachbargebietes erweist und<br />
die pommerschen Funde vielfach zur Erläuterung heranzieht, um schließlich<br />
einen engern Zusammenhang bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bronzezeit festzustellen.<br />
Vielleicht waren aber die Handelsbeziehungen <strong>der</strong> Uckermark in <strong>der</strong> Stein-<br />
zeit doch nicht so ausschließlich nach Südwesten gerichtet/) daß nicht Feuer-<br />
steinmaterial auch aus Vorpommern und Rügen hätte bezogen werden können.<br />
') Vgl. die Nachweise: Balt. Stud. 41, S. 288 (verdruckt 828); Balt.<br />
Stud. 45, S. 616.<br />
2) Monatsblätter 1901, Nr. 7, S. 109.<br />
2) Arbeiten des Uckermark. Museums- und Geschichts-Vereins, Heft 3.<br />
>) a. a. O., S. 19.