05.01.2013 Aufrufe

altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Herkunft <strong>der</strong> Familie von Maltzahn und ihr Auftreten in Pommern. 123<br />

je<strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> angeschlagenen Theile erhielt.') Nach den Hufenmatrikeln<br />

des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts umfaßte Heinrichs Theil an Cummerow<br />

39 Landhufen und Hartwigs 56^2, darunter aber gegen 20 Hufen zu<br />

Zettemin, Duckow und Nothmannshagen im Mecklenburgischen. Die vom<br />

Hufengeld und Roßdienst befreiten Vauernhufen sind hier nicht mit gerechnet.^)<br />

Auch in Cummerow führte das Zusammensitzen <strong>der</strong> Moltzan'schen Brü<strong>der</strong><br />

zu vielen Unverträglichkeiten. Natürlich prozessirten sie in Speyer wegen<br />

ungleicher Theilung und über ihr mütterliches Erbtheil. ^) Von kleineren<br />

Reibereien ist anzuführen, daß Heinrich die an eine Scheune gelegten<br />

Schlösser seines Bru<strong>der</strong>s entfernen und die eigenen vorlegen ließ. Ferner<br />

war in einer Schlägerei zwischen den Schäferknechten <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> ein Knecht<br />

Hartwigs mit dem Hüterstock o<strong>der</strong> „Prangen" erschlagen worden. Als<br />

Hartwig den Thäter dann festsetzte, ließ Heinrich diesen durch seine Leute<br />

befreien und entkommen. Die Söhne Hartwigs beklagten sich 1606, daß<br />

Heinrich dem Pastor zu Schmarsow, dem Beichtvater ihrer soeben verstorbenen<br />

Mutter, nicht gestatten wolle, ihr, wie sie gewünscht habe, die<br />

Leichenpredigt in Cummerow zu halten. ^) Auch habe er die alte Kanzel<br />

in <strong>der</strong> Cummerower Kirche, die ihre Voreltern dahin gestiftet, und den<br />

Stuhl ihres Großvaters wegreißen lassen. ^)<br />

Dabei lagen die Moltzan noch fortwährend mit den benachbarten<br />

geistlichen Stiftungen und ihren eigenen Unterthanen in Streit. Wir sahen<br />

schon in unserem ersten Aufsatze ^), daß sie von Alters her mit dem Kloster<br />

Dargun wegen <strong>der</strong> Burgdienste <strong>der</strong> Dörfer Zettemiu, Rützenwer<strong>der</strong> und<br />

Rothmannshagen Ha<strong>der</strong> hatten. So lange dann Cummerow herrschaftlich<br />

war, scheint <strong>der</strong> Streit geruht zu haben, aber unter Hartwigs I. Söhnen<br />

kam es deswegen zu häusigen Gewaltthätigkeiten auf beiden Seiten. 1505<br />

klagte <strong>der</strong> Darguner Abt beim Herzog von Pommern, daß seine Mönche<br />

und Beauftragte, als sie in Zettemin den Lämmerzehnten eingefor<strong>der</strong>t hätten,<br />

von Moltzans Leuten und Bauernschaft überfallen, mit groben Scheltworten<br />

gelästert und gemißhandelt, einige auch gefangen und tödtlich verwundet wären.<br />

Heinrich Moltzan (St.- u. A.-Taf. Nr. 73) brachte gegen solche Klage vor,<br />

die Moltzan besäßen auf den streitigen Dörfern Pachte (Erbzinsen), Dienste<br />

und Bede und das Kloster Darguu hätte früher den Cummerower Schloßherren<br />

jährlich Bücher 7), Gewand, Schuhe, Handschuh und an<strong>der</strong>es als<br />

1) Aus dem Cummerower Theilungsbuch von 1569—71 im Archiv Cummerow<br />

H. I. 27.<br />

2) S. 97 Anm. 2.<br />

') K. Staatsarchiv Wetzlar Litt. U. Nr. 1315/33906 u. f.<br />

4) Freiherrliches Maltzan'sches Archiv Penzlin, Urkd. von 1502-1615.<br />

5) K. Staatsarchiv Stettin, Wolgast. Arch. Tit. 63 Nr. 295.<br />

°) Balt. Stud. N. F. V S. 121.<br />

') Ob Tücher zu lesen?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!