altijsckb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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1. Jesus und die Samaritern:, 2. Maria und Martha, 3. <strong>der</strong> barmherzige<br />
Samariter, 4. Paulus im Gefängniß, 5. Josef von Arimathia, 6. <strong>der</strong><br />
Jüngling zu Nain, 7. Paulus in Lystra (o<strong>der</strong> in Athen); auf <strong>der</strong> Nordseite<br />
(von Osten nach Westen): 1. die köstliche Perle (Matthäus 13, 45 f.),<br />
2. Ei! du frommer und getreuer Knecht! (Matthäus 25, 21), 3. Lazarus<br />
in Abrahams Schoß (Lukas 16, 13), 4. das jüngste Gericht (Matthäus<br />
25, 31 f.) o<strong>der</strong> Die mit den weißen Klei<strong>der</strong>n (Offenbarung Iohannis 7,13 f.).<br />
Für die Nordfenster des Langhauses ist farbiger Schmuck entbehrlich,<br />
dagegen soll für die Nordkapelle solcher in spätgothischer Art angestrebt werden.<br />
Von den Fenstern <strong>der</strong> Südseite sind bereits mehrere fertig gestellt,<br />
uud zwar von Herrn Carl Gerber gestiftet, <strong>der</strong> auch hierin alle an<strong>der</strong>en<br />
übertraf; in den beiden großen Fenstern über dem Rathsgestühl, die<br />
Bergpredigt und Jesus <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>freund, während in den unteren<br />
die Bewidmung Stettins mit deutschem Recht durch Herzog Barnim I.<br />
(1243) und <strong>der</strong> Empfang des Rathes von Stettin durch den Großen<br />
Kurfürsten (1677) dargestellt ist; ferner durch eine Stiftung <strong>der</strong> Herren<br />
Wehmeyer in-Hamburg das Oberfenster 5 mit dem „verlorenen Sohn"<br />
und ein Unterfenster des Chores, in dem Gustav Adolfs Erscheinen vor<br />
Stettin (1630) zur Anschauung kommt; die ersten drei oberen Chorfenster<br />
sind von Sr. Majestät dem Kaiser gestiftet; sie versinnbildlichen<br />
durch die obeu bezeichneten Darstellungen die ersten drei Aufgaben<br />
<strong>der</strong> Liebesthätigkeit „Hungernde und Dürstende erquicken, Obdachlose<br />
beherbergen und Kranke pflegen". Von diesen neun Fenstern haben die<br />
sechs zuerst genannten bereits ihre Stelle eingenommen, die an<strong>der</strong>en sind<br />
so weit geför<strong>der</strong>t, daß dies in nächster Zeit geschehen kann.<br />
Entwurf und Ausführung aller dieser Fenster hat <strong>der</strong> vor Kurzem<br />
lei<strong>der</strong> zu früh <strong>der</strong> Kunst durch den Tod entrissene Professor A. Linnemann<br />
in Frankfurt a. M. besorgt und die ungemein schwierige Aufgabe mit<br />
großem Glücke gelöst. Es galt nämlich diesen Schmuck mit dem<br />
Farbenton <strong>der</strong> übrigen Ausstattung und ihrem Barockstil in Einklang zu<br />
bringen und für eine solche Farben- und Formengebung lagen auf diesem<br />
Gebiete <strong>der</strong> Kuust sehr wenige Muster vor, während sie für die gothische<br />
Zeit bekanntlich in reichem Maße vorhanden sind. Linnemann hat sowohl<br />
in Bezug auf den architektonischen Schmuck, wie auf die figurlichen Darstellungen<br />
den Charakter des Barock vortrefflich gewahrt und seinem schon<br />
früher wohlbegründeten Rufe alle Ehre gemacht. An<strong>der</strong>e Fensterstiftungen<br />
stehen in Aussicht o<strong>der</strong> sind bereits in Auftrag gegeben, wie für das vierte<br />
Fenster <strong>der</strong> Südseite des Langhauses die „Speisung <strong>der</strong> 5000" durch den<br />
Nettesten, Konsul R. Kis ter.<br />
Auch in an<strong>der</strong>en Stücken hat sich, nachdem die Kirche zu neuer<br />
Schönheit erstanden war, die Gebelust <strong>der</strong> Gemeinde herrlich bewährt.<br />
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