KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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100 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />
Wasserregime im Erlenbruch<br />
In Abb. 59 ist der Jahresgang des Wasserstandes am tiefsten Punkt des Erlenbruchs für den Ist-<br />
Zustand von 1981 bis 2005 und für Szenario 1 dargestellt. Im Ist-Zustand fällt diese Rasterzelle<br />
nur in sehr niederschlagsarmen Jahren trocken. Die Wasserstände folgen sehr gleichmäßig dem<br />
Niederschlagsverlauf. Dem Absinken des Wasserstandes unter die Bodenoberfläche in den<br />
Sommermonaten folgt im Ist-Zustand regelmäßig der herbstliche Wiederanstieg des Wasserspiegels<br />
mit Überstau. In Jahren mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen sinken die Wasserstände<br />
deutlich, in extrem trockenen Jahren oder beim Aufeinanderfolgen mehrerer Jahre mit<br />
unterdurchschnittlichem Niederschlag kann die Bruchfläche länger austrocknen (siehe auch<br />
Abb. 60). Dies war im Sommer 1983, im Zeitraum 1991 bis 1993 sowie 2003 und 2004 der Fall.<br />
1983 waren nach 2003 die niedrigsten Sommerniederschläge zu verzeichnen, 1989 bis 1993 fielen<br />
fast kontinuierlich geringe Niederschlagsmengen mit denen - außer 1991 - rund 0,5 °C höhere<br />
Jahresmitteltemperaturen und damit eine höhere Verdunstung einhergingen. In diesem Zeitraum<br />
lag die tiefste Stelle und damit der gesamte Erlenbruch jedoch höchstens zwei Monate pro Jahr<br />
trocken.<br />
Stauhöhe Monats-Ø [cm]<br />
27<br />
24<br />
21<br />
18<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05<br />
Ü Lichtel Bruch max Sz0 Ü Lichtel Bruch max Sz1<br />
Abb. 59: Überstauhöhe Ü (Monatsmittel) an der tiefsten Stelle des Erlenbruchs Lichtel im Ist-Zustand (Sz0)<br />
und Zukunftsszenario (Sz1); die Reihen unterscheiden sich signifikant (Signifikanzniveau α: 0,001,<br />
Mann-Whitney U-Test).<br />
Erst im Zusammenhang mit dem „Jahrhundertsommer“ 2003 ändert sich dieses Regime: Ende<br />
2002 ist die Bruchfläche sowohl im Ist-Zustand als auch beim Zukunftsszenario fast vollständig<br />
überflutet, da die Jahre 2001 und 2002 überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmengen lieferten.<br />
Der Januar 2003 ist ebenfalls noch überdurchschnittlich nass. Durch die nachfolgenden sehr<br />
trockenen Frühjahrs- und Sommermonate mit sehr hohen Temperaturen kommt es im Laufe des<br />
Jahres 2003 zur vollständigen Austrocknung der Bruchfläche. Im Ist-Zustand wird dieser Zustand<br />
Mitte Juli erreicht, im Zukunftsszenario bereits Anfang Juni. Erst Anfang 2005 ist im Ist-<br />
Zustand eine Tendenz zur Normalisierung zu beobachten. Die Stauhöhe erreicht zum Frühjahr<br />
2005 knapp 12 cm, dadurch ist zumindest der tiefere Teil der Bruchfläche wieder überstaut.