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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 21<br />

et al. und die Perkolation mit einem für den ungesättigten Fall erweiterten Gesetz von Darcy zu<br />

berechnen (BERGER 1998). Ausgegeben werden in maximal täglicher Auflösung reale und<br />

potentielle Verdunstung, Absickerung, Oberflächenabfluss und Bodenwassergehalt in der Verdunstungszone<br />

(entspricht der Wurzelzone).<br />

Die Modellierung ist mit gewissen Vereinfachungen verbunden, die teilweise auch im Mangel von<br />

Grundlagendaten begründet ist. So berücksichtigt das Modell nur den Wasserfluss in der Matrix<br />

und nicht in den Sekundärporen (Risse, Wurzelkanäle). Dies ist eine bedeutsame Einschränkung,<br />

da in der Natur abhängig von Bodenart, Dichte und Gefüge sowie Bodenfeuchte ein unterschiedlich<br />

großer Anteil des Wassers sich im Sekundärporensystem bewegt. Außerdem ist das<br />

Modell nur quasi-zweidimensional, weil verschiedene eindimensionale vertikal oder horizontal gerichtete<br />

Prozesse miteinander verknüpft sind.<br />

Für die meisten deutschen Bodenarten sind (auf AG BODEN 1994 basierende) programminterne<br />

Datenbanken mit Vorgaben für die wichtigsten und für die Modellierung notwendigen<br />

Kennwerte des Bodenwasserhaushalts vorhanden. Diese Werte können aber ebenso gut im Einzelfall<br />

abgeändert werden. Für die Wasserhaushaltsmodellierung der Untersuchungsstandorte<br />

wurden die Bodenkennwerte nutzbare Feldkapazität, Gesamtporenvolumen und Totwassergehalt<br />

aus AG BODEN (2005) verwendet und entsprechend der Steingehalte der Böden reduziert. Die<br />

nutzbare Feldkapazität der organischen Auflage am Feldberg wurde mit 60 Vol-% angenommen<br />

(SCHLICHTING et al. 1995, siehe auch FÖRSTER & ULLRICH 2008).<br />

In einigen grundwasserfernen Untersuchungsgebieten wurden mehrere Einzelstandorte beprobt,<br />

die vor allem auf Grund unterschiedlicher Artenzusammensetzung der Vegetation, aber auch<br />

Lage, Hangneigung oder Exposition ausgewählt wurden (siehe Tab. 1). Die nachfolgende Aufgrabung,<br />

Bodenansprache und Bestimmung und Auswertung der Bodendaten erbrachte für<br />

einige dieser Standorte jedoch so geringe Unterschiede, dass bei der anschließenden Wasserhaushaltsmodellierung<br />

identische Ergebnisse zu erwarten waren. In solchen Fällen wurden nicht für<br />

alle aufgenommenen Einzelstandorte auch eine Wasserhaushaltsmodellierung gerechnet. Dies gilt<br />

für die Untersuchungsgebiete Haigergrund und Schönbuch-Westhang (siehe Kap. 4.1).<br />

3.7 Wasserhaushaltsmodellierung grundwasserbeeinflusster Gebiete<br />

Zur Modellierung des Wasserhaushalts grundwasserferner Standorte sind oft eindimensionale<br />

Modelle ausreichend, die eine Zunahme des Bodenwassers durch Tiefensickerung und eine Abnahme<br />

über Evapotranspiration durch kapillaren Aufstieg darstellen. Für grundwasserbeeinflusste<br />

Standorte, die aus einem Einzugsgebiet gespeist werden und oft über längere Zeiträume gesättigte<br />

Verhältnisse oder auch Überstau aufweisen, sind solche Modelle nicht geeignet. Dazu werden<br />

zumindest zweidimensionale Wasserhaushaltsmodelle benötigt, denn sie müssen laterale Fließbewegungen<br />

in der gesättigten Bodenzone und auch an der Bodenoberfläche berechnen können.<br />

Die Modellierung der grundwasserbeeinflussten Untersuchungsgebiete Erlenbruch Lichtel und<br />

Birkenweiher wurde mit dem Wasserhaushalts-Simulations-Modell WaSiM-ETH durchgeführt.<br />

Ursprünglich wurde das Modell entwickelt um den Einfluss des <strong>Klimawandel</strong>s auf den Wasserhaushalt<br />

und das hydrologische Regime zu beschreiben. WaSiM-ETH ist in der Lage, mit frei<br />

wählbarer zeitlicher und räumlicher Auflösung alle Komponenten des Wasserhaushalts zu<br />

modellieren (SCHULLA 1997, SCHULLA 2006).

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