KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 35<br />
mit bis 40 % Neigung abfallenden Hänge wurden auch in der Vergangenheit überwiegend beweidet,<br />
soweit sie nicht von Wald bedeckt waren (RP TÜBINGEN 2006). Der Untergrund besteht<br />
aus Massenkalken des Oberen Weißjura, darunter auch Mergeln, die teilweise von Weißjura-<br />
Hangschutt überdeckt sind (STADELMAIER 1984, BIOPLAN 2005). Auf Grund der Hangschuttauflagen<br />
finden sich stellenweise Lücken in der Vegetationsdecke (RESSEL 1996).<br />
Abb. 13: Untersuchungsgebiet Wonhalde, Standort WH-1, Juli 2007<br />
Die Vegetation des Offenlandes auf den Steilhängen besteht überwiegend aus Trespen-Halbtrockenrasen<br />
mit Charakterarten wie Silberdistel (Carlina acaulis), Stengellose Distel (Cirsium<br />
acaule), Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), verschiedene Enzian- (Gentiana spec.) und Orchideenarten.<br />
Neben den Pflanzen sind auch viele Brutvogelarten und pontisch-mediterrane Insektenarten<br />
wie der Schmetterlingshaft wertgebend für das Gebiet (RP TÜBINGEN 2006). Besondere<br />
Bedeutung besitzt das Gebiet wegen des massenhaften Vorkommen des Kreuzenzian-Ameisenbläulings<br />
(Maculinea rebel), die Wonhalde ist das wichtigste Teilhabitat (BIOPLAN 2005). Die<br />
häufig in das Offenland eingestreuten Gebüsche und Baumgruppen setzen sich vor allem aus<br />
Wacholder, Feldahorn, Hasel und anderen Gehölzarten zusammen (Abb. 13).<br />
Heute werden die Freiflächen des Schutzgebietes nach einem von der Naturschutzverwaltung<br />
aufgestellten Beweidungsplan mit Schafen und auch mit Ziegen gepflegt (RP TÜBINGEN 2006).<br />
Die Pflegemaßnahmen sind auch auf die Förderung des Kreuzenzians (Gentiana cruciata) abgestimmt<br />
(BIOPLAN 2005). Schutzzweck des Gebietes ist die Erhaltung, Pflege und Verbesserung<br />
des Mosaiks aus den unterschiedlichen Biotoptypen Wacholderheide, Halbtrockenrasen, Wiese,<br />
Saum, Hecke und Wald. In der Vergangenheit wurden auch flächig Gehölze entfernt, um den<br />
Offenlandcharakter des Gebietes wieder herzustellen und Standorte für lichtbedürftige Arten zu<br />
schaffen (siehe auch RESSEL 1996). Spuren der Entbuschungsmaßnahmen, wie Reste von Feuerstellen,<br />
waren im Sommer 2007 überall im Umfeld der Fläche WH-1 zu finden.