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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 11<br />

Als Reaktion der Pflanzen auf höhere Kohlendioxidgehalte in der Atmosphäre wird ein<br />

verstärktes Wachstum angenommen, das allerdings nicht unbedingt mit höherem<br />

Wasserverbrauch gekoppelt sein muss. Jedoch liegen unterschiedliche Untersuchungsergebnisse<br />

und Prognosen vor, so dass zurzeit keineswegs klar ist, ob, in welchem Ausmaß und auf welche<br />

Dauer einzelne Arten hierauf reagieren werden (HERBST 2000). Grundsätzlich kann aber davon<br />

ausgegangen werden, dass größere Biomassen größere Blattflächenindices (leaf area index = LAI)<br />

bedingen und hieraus eine höhere Interzeptionsverdunstung resultiert.<br />

Ein Anstieg aller Verdunstungskomponenten ergäbe in der Summe die Abnahme der Sickerung<br />

und niedrigere Bodenwassergehalte (HERBST 2000). Durch die deutliche Verlagerung von<br />

Niederschlägen in den verdunstungsarmen Winter (siehe Kap. 2.1) ist jedoch für Baden-<br />

Württemberg zumindest zeitweise und lokal mehr Absickerung zu erwarten.<br />

3 Methoden<br />

3.1 Auswahl der Untersuchungsgebiete<br />

Im Vorhaben werden beispielhaft zehn grundwasserferne und zwei grundwasserbeeinflusste<br />

Biotope auf den Einfluss des <strong>Klimawandel</strong>s untersucht. Die Untersuchungsgebiete wurden nach<br />

folgenden Kriterien ausgewählt:<br />

• Sie sollen für die jeweilige Region und das Land Baden-Württemberg typisch und repräsentativ<br />

sein. Zumindest einige der Gebiete sollen darüber hinaus auch einen hohen Bekanntheitsgrad<br />

im Land haben.<br />

• Es müssen langjährige Klimadatensätze nahegelegener Wetterstationen verfügbar sein.<br />

• Die Gebiete sollen in unterschiedlichem Maß von den Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s betroffen<br />

sein. Bei der Auswahl wurden deshalb auch die Ergebnisse die regionalisierten Klimaszenarien<br />

für Baden-Württemberg berücksichtigt.<br />

• Für die einzugsgebietsbezogene Modellierung der grundwasserbeeinflussten Biotope kamen<br />

nur relativ kleinflächige Gebiete ohne Anschluss an ein Fließgewässer in Frage, da andernfalls<br />

zu viele nicht berechenbare Eingriffe in den Gebietswasserhaushalt vorhanden sind.<br />

• Für die Modellierung der grundwasserbeeinflussten Biotope sollten flächenhafte Bodendaten<br />

des LGRB oder anderer Quellen vorliegen oder die Kartierung des Einzugsgebietes sollte mit<br />

vertretbarem Aufwand möglich sein.<br />

• Die zu bearbeitenden Gebiete sollten möglichst gut dokumentiert sein, um nach Möglichkeit<br />

z. B. auch auf zeitlich zurückliegende Vegetationsdaten zugreifen zu können. Deshalb wurden<br />

ausschließlich Naturschutzgebiete gewählt.<br />

Insgesamt wurden 59 Gebiete auf ihre Eignung geprüft, davon sechzehn Gebiete in eine engere<br />

Vorauswahl genommen und schließlich die in Tabelle 4 aufgeführten zwölf Untersuchungsgebiete<br />

endgültig ausgewählt.<br />

In den meisten Untersuchungsgebieten wurden bei der Geländebegehung mehrere Standorte für<br />

Bodenprofile und Vegetationsaufnahmen ausgewählt (Tab. 1), um die Bandbreite der standörtlichen<br />

Vielfalt darzustellen.

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