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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 91<br />

änderungen in Abhängigkeit von den Bodeneigenschaften in unterschiedlichem Maß den „zukünftigen“<br />

Wasserhaushalt.<br />

Obwohl das von uns angewendete Verfahren zur „Simulation“ des zukünftigen Wetters (siehe<br />

Kap. 3.5) vor allem der situationsbezogenen direkten Gegenüberstellung bestimmter Wetter-<br />

oder Witterungssituationen im Ist-Zustand und in Zukunft dienen soll, werden nachfolgend<br />

einige Auswertungen über den gesamten Betrachtungszeitraum vom meist 26 Jahren vorgestellt,<br />

um beispielhafte Übersichten über mögliche Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf den Bodenwasserhaushalt<br />

zu geben sowie Unterschiede zwischen den Gebieten und vor allem zwischen den<br />

Standorte herauszuarbeiten.<br />

In Abb. 53 sind die Monatsmittel der Tage mit Bodenwassergehalten unter 50 % der nutzbaren<br />

Feldkapazität sowie unter PWP für den gesamten Betrachtungszeitraum (meist 01.01.1980-<br />

31.12.2005) für Untersuchungsgebiete mit mehreren beprobten Standorten dargestellt. In allen<br />

Untersuchungsgebieten bestehen deutliche Unterschiede zwischen den Standorten, die gut mit<br />

der Wasserspeicherkapazität der jeweiligen Böden in Verbindung gebracht werden können. Bezogen<br />

auf die Zunahme der Zeiten mit mehr oder weniger trockenen Bodenverhältnissen bedeutet<br />

das:<br />

• Die Zahl der Trockentage mit Wassergehalten unter 50 % der nFk nimmt zwischen den<br />

Szenarien 0 (Ist) und 1 (Zukunft) während der Vegetationszeit auf praktisch allen Standorten<br />

zu. Die Steigerungsraten sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von geringfügig bis zu<br />

einer Verfünffachung der monatlichen Trockentage, beispielsweise im Monat Juni für den<br />

Standort WH-1. Hohe Steigerungsraten in der Größenordnung einer Verdoppelung der Anzahl<br />

trockener Tage sind relativ häufig, siehe beispielsweise Haselschacher Buck (HB) oder<br />

Feldberg (FB) in Abb. 53.<br />

• An einigen Stellen treten Trockentage - meist außerhalb der Vegetationszeit - nur im<br />

Zukunftsszenario auf, besonders ausgeprägt am Standort HB-1 in den Monaten Februar bis<br />

Mai.<br />

• Mit Ausnahme von Haigergrund und BU-1 sind Tage mit Bodenwassergehalten im<br />

Totwasserbereich an allen Standorten selten und erreichen in beiden Szenarien im Mittel auch<br />

in den Sommermonaten selten mehr als drei Tage pro Monat.<br />

• Die mittlere Anzahl dieser Dürretage steigt im Zukunftsszenario weniger stark an als die<br />

Trockentage, kann sich aber an wenigen Standorten in einzelnen Monaten durchaus verdoppeln,<br />

beispielsweise im NSG Taubergießen.<br />

• Im Fall von Standorten mit sehr unterschiedlichen Bodeneigenschaften könnte sich ein weniger<br />

trockener Standort mit größerem nutzbaren Wasserspeicher durch den <strong>Klimawandel</strong> dem<br />

trockeneren Standort so annähern, dass sein Wasserhaushalt zukünftig dem heutigen Wasserregime<br />

des trockeneren Standortes entspräche. Dieser Prozess lässt sich jedoch, zumindest<br />

auf Basis der mittleren Anzahl der Trockentage, nur für Standort HB-1 zeigen (siehe<br />

Abb. 53). In den anderen Fällen unterscheiden sich die Standorte entweder so sehr, dass auch<br />

in näherer Zukunft nur mit einer gewissen Annäherung, nicht aber einer Angleichung an die<br />

heute trockeneren Standortbedingungen, zu rechnen ist (FB-1 und FB-2, SB-2 und SB-3).<br />

Oder es kommen neben der Wasserspeicherkapazität weitere Bodeneigenschaften in Betracht,<br />

die Unterschiede verursachen können (HA-1 und HA-2, TG-1 und TG-2).

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