KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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112 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />
zusehen (EGGELSMANN 1982, ROSSET 1990), denn Niedermoore - Synonym Flachmoore<br />
oder Kleinseggenmoore - sind dadurch charakterisiert, dass Grund-, Sicker- oder Quellwasser<br />
den Boden lang anhaltend vernässt, sie trocknen nur zeitweise an der Oberfläche aus (WIL-<br />
MANNS 1998). Abb. 73 zeigt die Lage der wassergesättigten Bodenzone für den Ist-Zustand<br />
(Sz0) und das Zukunftsszenario (Sz1) als Tageswerte über die gesamte Niedermoorfläche des<br />
NSG Birkenweiher gemittelt. Wie schon im Kapitel 5.1 dargestellt, sind die Unterschiede zwischen<br />
den beiden Klimaszenarien weniger deutlich ausgeprägt als beim Erlenbruch Lichtel. Im<br />
Ist-Zustand (Sz0) bewegt sich der Flurabstand der gesättigten Bodenzone, der Grundwasserstand,<br />
zwischen wenigen Zentimetern und -1,6 m Tiefe im Jahr 2003 (Abb. 73). In der Regel<br />
steigt das Niveau im Winter fast bis zur Bodenoberfläche an und fällt zum Sommer hin wieder<br />
ab. In feuchten Jahren wie 1988 sinkt es auch im Sommer nur auf 40 cm unter Flur. In den sehr<br />
trockenen Jahren 1983/84 sinkt der Wasserspiegel unter 1,2 m und steigt auch im Winter nur<br />
kurz auf circa 40 cm an. Der Mittelwert von -38 cm im Ist-Zustand zeigt, dass das Niveau der gesättigten<br />
Bodenzone sehr hoch liegt, wie dies für ein Niedermoor auch zu erwarten ist. Im Sommerhalbjahr<br />
beträgt der mittlere Grundwasserstand im Niedermoor -57 cm, im Winter -18 cm.<br />
Flurabstand [cm]<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
-100<br />
-120<br />
-140<br />
-160<br />
-180<br />
-200<br />
82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05<br />
GW Birkenweiher Ø Sz0 GW Birkenweiher Ø Sz1<br />
Abb. 73: Tiefe der gesättigten Bodenzone im Zeitraum 1982 bis 2005 im Mittel über die gesamte<br />
Niedermoorfläche, rote Linie: Ist-Zustand (Sz0) schwarze Line: Zukunftsszenario (Sz1); die<br />
Zeitreihen unterscheiden sich signifikant (α: 0,001, nichtparametrischer Mann-Whitney-U-Test).<br />
Im Zukunftsszenario (Sz1) erreicht die gesättigte Bodenzone nicht mehr die Höhe des Ist-Zustandes.<br />
Der höchste Grundwasserstand kommt nicht über -10 cm hinaus, der niedrigste Stand<br />
liegt bei -1,8 m (Abb. 74). Die mittlere Tiefe der wassergesättigten Bodenzone liegt mit -54 cm<br />
noch sehr oberflächennah, aber deutlich tiefer als im Ist-Zustand. Im Sommerhalbjahr sinken die<br />
mittleren Grundwasserstände auf -76 cm im Winterhalbjahr auf -32 cm. Abbildung 74 zeigt nicht<br />
nur, dass die mittleren Grundwasserstände absinken, auch die Amplitude des Grundwassergangs<br />
wird im Zukunftsszenario größer. Weiterhin werden auch die Bereiche der häufigsten Grundwasserstände<br />
(Intervalle 25-75 % bzw. 5-95 %) geringfügig weiter und verlagern sich in die Tiefe.