KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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80 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />
anhalten. Im Sz1 folgten dann noch drei Trockentage im Oktober. Standort TG-2 wäre vom<br />
<strong>Klimawandel</strong> im durchschnittlichen Jahr 1989 weniger stark betroffen. Auf Grund der geringeren<br />
Verdunstung durch die schüttere Vegetation beginnt hier trotz geringerer Wasserspeicherkapazität<br />
des Bodens die Trockenphase erst am 31.05., wird Mitte Juli ganz kurz unterbrochen und<br />
dauert bis Mitte September (14.09.). In Sz1 würde sie bereits am 27.05. beginnen und ununterbrochen<br />
bis zum 14.09. anhalten, wäre mithin 5 Tage länger als im Ist-Zustand.<br />
In Abb. 46 sind die Bodenwassergehalte der drei Taubergießen-Standorte im Zeitraum 2002-2003<br />
aufgetragen. Die beiden Jahre unterscheiden sich in den Niederschlagsmengen von 801 mm<br />
(2002) und 471 mm (2003) drastisch, nicht aber in der Lufttemperatur, die in beiden Jahren im<br />
Mittel 11,3 °C beträgt. Für das Zukunftsszenario wurden mit 837 mm und 492 mm geringfügig<br />
höhere Niederschlagsmengen berechnet. Hinsichtlich der Verdunstung und der klimatischen<br />
Wasserbilanz bestehen allerdings trotz gleicher mittlerer Lufttemperaturen erhebliche Unterschiede<br />
zwischen den beiden Jahren, denn 2003 war der Sommer mit 17,6 °C um 1,4 °C wärmer<br />
als 2002. So beträgt die potentielle Verdunstung (Ist-Zustand) 742 mm im Jahr 2002, in 2003 jedoch<br />
810 mm. Die ETa verhält sich wegen des Wassermangels im Sommer 2003 umgekehrt, sie<br />
beträgt 540 mm im Nassjahr 2002, im Trockenjahr 2003 dagegen nur 392 mm.<br />
Für die Vegetation relevante Unterschiede zwischen den Szenarien sind vor allem im Mai und<br />
Juni, 2002 auch im August und September, festzustellen. Im Frühsommer trocknet der Boden auf<br />
allen Standorten im Zukunftsszenario eher und tiefer aus. Dieses Verhalten gilt für alle gezeigten<br />
Jahre, zeigt sich jedoch 2002 deutlicher als 2003 (Abb. 46). So unterschreitet der Bodenwassergehalt<br />
in diesem Jahr in Sz1 an allen drei Standorten 14 bis 16 Tage früher die 50 %-nFk-Marke<br />
als in Sz0. Entsprechend länger dauern demnach auch die Trockenphasen, denn durch ausgiebige<br />
Sommerregenfälle Mitte Juli werden in beiden Szenarien die Bodenwasserspeicher gleichzeitig<br />
wieder aufgefüllt. Dann sinken die Wassergehalte wieder bis Mitte August. Allerdings wird beim<br />
zweiten anhaltenden Niederschlagsereignis im August der Boden nur noch im Ist-Zustand über<br />
die Hälfte der nFk bewässert. Im Oktober sättigt sich der Boden im Abstand weniger Tage an<br />
allen drei Standorten zügig bis zur Feldkapazität auf. Damit dauern die Trockenphasen im Taubergießen<br />
auch in einem Sommer mit guter Wasserversorgung wie 2002 zwischen 89 Tagen bei<br />
TG-2 und 130 Tagen bei TG-1. Zukünftig könnten sie um fast einen Monat länger werden, denn<br />
in Sz1 wurden für TG-2 116 und für TG-1 156 Tage unter 50 % nFk berechnet.<br />
2003 wird die sommerliche Trockenzeit durch keine Phase mit ausreichenden Niederschlägen<br />
unterbrochen, die den Bodenwassergehalt über die Grenze von 50 % der nFk heben könnte.<br />
Lediglich bei TG-2 in Sz0 wird diese Grenze im September kurzzeitig erreicht. Es ergeben sich<br />
damit in den Sommermonaten 2003 bereits im Ist-Zustand sehr lange Trockenphasen zwischen<br />
123 Tagen bei TG-2 und 141 Tagen bei TG-1. Im Zukunftsszenario weiten sich diese Phasen auf<br />
135 Tage bei TG-2 und 152 Tage bei TG-1 aus. Auch die mit 12 (TG-3) und 26 (TG-1 und TG-<br />
2) Tagen bereits im Ist-Zustand recht große Zahl der Tage mit Wassergehalten am/unter PWP<br />
nimmt im Zukunftsszenario nochmals zu. Die Zukunft könnte damit die Vegetation der Taubergießen-Standorte<br />
mit merklich längeren Trockenphasen konfrontieren.