KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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94 Herausforderung Klimawandel Baden-Württemberg Tab. 13: Trocken- (WG < 50 % nFk) und Dürrephasen (WG < PWP) im Sommerhalbjahr von April bis September: 1. Dauer der längsten Phase im Betrachtungszeitraum, 2. durchschnittliche Dauer der Phasen sowie 3. durchschnittliche Anzahl von Trocken- und Dürretagen pro Jahr bezogen auf den Betrachtungszeitraum von 25 Jahren (HA 17 Jahre, HB und TH jeweils 23 Jahre); nFk WR = nutzbare Feldkapazität im Wurzelraum nFk 1. maximale Dauer [d] 2. Ø Dauer [d] 3. Ø Anzahl [d/a] WR
Auswirkungen des Klimawandels auf Biotope Baden-Württembergs 95 Evapotranspiration [mm] 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 3500 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 ETr Sz0 ETr Sz1 ETp Sz0 ETp Sz1 N Sz0 N Sz1 Abb. 54: Jahressummen der potentiellen und realen Evapotranspiration sowie des Niederschlags für das NSG Lichtel; schwarz: Ist-Zustand (Sz0), rot: Zukunftsszenario (Sz1), dunkelblau: Niederschlag (Sz0), hellblau: Niederschlag (Sz1) Durch die Erhöhung der Lufttemperatur in Folge der Klimaerwärmung steigt auch die potentielle Verdunstung in beiden Einzugsgebieten an. Besonders deutlich ist dies im Fall des NSG Lichtel (Abb. 54), obwohl hier die Lufttemperatur nach dem MR-Szenario keineswegs stärker ansteigt als im Gebiet Birkenweiher (siehe Kap. 5.1.1). Allerdings bleibt in Lichtel sowohl im Ist-Zustand als auch beim Zukunftsszenario die reale Evapotranspiration deutlich hinter der potentiellen zurück - ein Zeichen dafür, dass der Gebietsniederschlag bei weitem nicht ausreicht, um den Wasserbedarf bei ungehinderter Verdunstung zu decken. Der Jahresdurchschnitt 1981-2005 des Niederschlags beträgt 732 mm, die potentielle Verdunstung erreicht im Ist-Zustand durchschnittlich 654 mm/a, die reale 606 mm/a. Der klimatische Wasserbilanzüberschuss beträgt demnach bereits heute nur 77 mm. Aus diesem Grund ist das NSG Lichtel eine Rarität im Tauberland, denn Moore kommen sonst überwiegend in Gebieten mit hohem Wasserbilanzüberschuss vor. Die Abbildung zeigt auch, dass sich die Differenz zwischen realer und potentieller Verdunstung im Zukunftsszenario erheblich vergrößert, der Wasserhaushalt des NSG Lichtel zukünftig also noch deutlich angespannter werden wird. Bei zukünftig auf circa 790 mm zunehmenden Niederschlagssummen steigt die mittlere potentielle Verdunstung des gesamten Einzugsgebietes im Zukunftsszenario auf 920 mm, die reale Evapotranspiration erreicht aber nur 733 mm. Aus dem heutigen geringen klimatischen Wasserbilanzüberschuss wird ein Defizit in Höhe von - 129 mm/a. Dies ist eine völlig neue Situation in Baden-Württemberg, bisher kommen im langjährigen Mittel negative Wasserhaushaltsbilanzen nicht vor (WABOA 2007). Im Gebiet des NSG Birkenweiher beträgt die Jahresmitteltemperatur 1981 - 2005 9,2°C, der mittlere Jahresniederschlag in dieser Zeit 1060 mm. Auf Grund der guten Wasserverfügbarkeit 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Niederschlag [mm]
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