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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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26 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />

eine massive Schaumkalkbank als schmales Band parallel zu den Höhenlinien. Eine intensive<br />

Nutzung der Hänge war wegen der Steilheit und der unsicheren Wasserversorgung kaum möglich,<br />

extensiver Weinbau (PHILIPPI 1983a) vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert führte<br />

zu Bodenerosion und hinterließ stellenweise die heute charakteristischen feinbodenarmen Hangschuttflächen<br />

(RP STUTTGART 2002). Diese wurden zeitweise mit Schafen beweidet und liegen<br />

inzwischen brach. Einzelne Parzellen wurden mit Schwarzkiefern aufgeforstet (siehe Abb. 27).<br />

Abb. 4: Das Umfeld der Untersuchungsstandorte im NSG Haigergrund, Juli 2007<br />

Im NSG Haigergrund finden sich Waldränder mit Diptam-Säumen an der Hangkante im Übergang<br />

zur bewaldeten Hochfläche des mittleren Muschelkalks, verbreitet Halbtrockenrasen, kleinräumig<br />

echte Trockenrasen an flachgründigen Stellen der Schaumkalkbank sowie Blaugrashalden<br />

auf den sehr steilen lockeren und skelettreichen Hangschuttflächen. Laut PHILIPPI (1983) haben<br />

sich Trockenrasen im Tauberland meist infolge der Beweidung entwickelt, nur ausnahmsweise<br />

besiedeln sie natürlich waldfreie Standorte, wie beispielsweise die Schaumkalkbänke. Nach Wegfall<br />

der Beweidung etablieren sich zuerst Arten der thermophilen Säume, danach setzt Verbuschung<br />

ein (PHILIPPI 1983a).<br />

Auch im Haigergrund breiten sich trotz der Pflegemaßnahmen Gebüsche, überwiegend aus<br />

Schlehe (Prunus spinosa), auf den brachgefallenen Flächen aus, so dass die Offenlandarten einem<br />

starken Konkurrenzdruck unterliegen. Auch Wacholder (Juniperus communis) scheint sich langsam<br />

auszubreiten. Bedenklich sind auch die älteren blockweisen Schwarzkieferaufforstungen (siehe<br />

Abb. 4), denn sie verändern durch Beschattung und vor allem ihre schwer zersetzbare Nadelstreu<br />

die Standortbedingungen schwerwiegend. Allerdings konnte zumindest 2007 keine Naturverjüngung<br />

der Schwarzkiefern beobachtet werden, obwohl diese laut RIEXINGER (1999) ein<br />

Problem in den Blaugrashalden sein kann.

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