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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 95<br />

Evapotranspiration [mm]<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

3500<br />

1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005<br />

ETr Sz0 ETr Sz1 ETp Sz0 ETp Sz1 N Sz0 N Sz1<br />

Abb. 54: Jahressummen der potentiellen und realen Evapotranspiration sowie des Niederschlags für das NSG<br />

Lichtel; schwarz: Ist-Zustand (Sz0), rot: Zukunftsszenario (Sz1), dunkelblau: Niederschlag (Sz0),<br />

hellblau: Niederschlag (Sz1)<br />

Durch die Erhöhung der Lufttemperatur in Folge der Klimaerwärmung steigt auch die potentielle<br />

Verdunstung in beiden Einzugsgebieten an. Besonders deutlich ist dies im Fall des NSG Lichtel<br />

(Abb. 54), obwohl hier die Lufttemperatur nach dem MR-Szenario keineswegs stärker ansteigt als<br />

im Gebiet Birkenweiher (siehe Kap. 5.1.1). Allerdings bleibt in Lichtel sowohl im Ist-Zustand als<br />

auch beim Zukunftsszenario die reale Evapotranspiration deutlich hinter der potentiellen zurück<br />

- ein Zeichen dafür, dass der Gebietsniederschlag bei weitem nicht ausreicht, um den Wasserbedarf<br />

bei ungehinderter Verdunstung zu decken. Der Jahresdurchschnitt 1981-2005 des Niederschlags<br />

beträgt 732 mm, die potentielle Verdunstung erreicht im Ist-Zustand durchschnittlich<br />

654 mm/a, die reale 606 mm/a. Der klimatische Wasserbilanzüberschuss beträgt demnach bereits<br />

heute nur 77 mm. Aus diesem Grund ist das NSG Lichtel eine Rarität im Tauberland, denn<br />

Moore kommen sonst überwiegend in Gebieten mit hohem Wasserbilanzüberschuss vor. Die<br />

Abbildung zeigt auch, dass sich die Differenz zwischen realer und potentieller Verdunstung im<br />

Zukunftsszenario erheblich vergrößert, der Wasserhaushalt des NSG Lichtel zukünftig also noch<br />

deutlich angespannter werden wird. Bei zukünftig auf circa 790 mm zunehmenden Niederschlagssummen<br />

steigt die mittlere potentielle Verdunstung des gesamten Einzugsgebietes im Zukunftsszenario<br />

auf 920 mm, die reale Evapotranspiration erreicht aber nur 733 mm. Aus dem<br />

heutigen geringen klimatischen Wasserbilanzüberschuss wird ein Defizit in Höhe von -<br />

129 mm/a. Dies ist eine völlig neue Situation in Baden-Württemberg, bisher kommen im langjährigen<br />

Mittel negative Wasserhaushaltsbilanzen nicht vor (WABOA 2007).<br />

Im Gebiet des NSG Birkenweiher beträgt die Jahresmitteltemperatur 1981 - 2005 9,2°C, der<br />

mittlere Jahresniederschlag in dieser Zeit 1060 mm. Auf Grund der guten Wasserverfügbarkeit<br />

0<br />

500<br />

1000<br />

1500<br />

2000<br />

2500<br />

3000<br />

Niederschlag [mm]

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