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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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8 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />

Die Betrachtungsobjekte des Vorhabens sind deshalb konkrete Standorte, deren Wasserhaushalt<br />

und weitere Eigenschaften direkt und indirekt vom Klima beeinflusst werden. Die Standorteigenschaften<br />

prägen Flora und Vegetation.<br />

2) Der Wasserhaushalt ist eine wichtige Schlüsselgröße bei der Betrachtung der Auswirkungen<br />

des <strong>Klimawandel</strong>s.<br />

Die Wasserhaushaltsbilanz eines Standortes wird bestimmt vom Klima, von den Bodeneigenschaften<br />

und der Vegetation. Die Variation der Wetterelemente hat bedeutende Auswirkungen<br />

auf die Vegetation, da extreme Witterungsereignisse auf Jahre das Konkurrenzgefüge an einem<br />

Standort verschieben können (so beispielsweise das „Trockenjahr“ 2003).<br />

Zum Abschätzen der Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Standorte ist es notwendig, den rezenten<br />

Bodenwasserhaushalt mit dem zukünftigen zu vergleichen. Hieraus können Aussagen<br />

über mögliche Vegetationsentwicklungen als Folge des <strong>Klimawandel</strong>s abgeleitet werden.<br />

3) Standorte sind in unterschiedlichem Maß vom <strong>Klimawandel</strong> betroffen.<br />

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Klimabedingungen im Land – z. B. liegen die mittleren<br />

Jahresniederschläge im westlichen Tauberland unter 600 und in den Hochlagen des Schwarzwaldes<br />

über 1700 mm – sind auch große regionale Unterschiede durch den <strong>Klimawandel</strong> zu erwarten.<br />

Ebenso werden nicht alle Standortstypen einer Region in gleichem Maß vom <strong>Klimawandel</strong><br />

betroffen, denn Veränderungen von Temperatur und Niederschlag werden Standorte mit<br />

ausgeglichenem Wasser- und Temperaturhaushalt mutmaßlich weniger stark beeinflussen als<br />

exponierte trockenwarme oder halbtrockene Standorte mit oft geringem Bodenwasserspeicher.<br />

Auch können sich das veränderte Niederschlagsregime und die höhere Verdunstung auf feuchte<br />

und nasse Biotope, zum Beispiel Feuchtgebiete in abflusslosen Senken, durch ein verändertes<br />

Grundwasserregime auswirken.<br />

Ein Bearbeitungsschwerpunkt liegt deshalb auf Trocken- und Halbtrockenrasen. Es werden aber<br />

auch Vegetationstypen weiter im mittleren Bereich des Spektrums wie trockenere Salbei-Glatthafer-Wiesen<br />

betrachtet, da hier eine Entwicklung zu extremeren Standortbedingungen erwartet<br />

wird. Weiterhin werden grundwasserbeeinflusste Biotope mit kleinem Einzugsgebiet, beispielsweise<br />

kleine Moore oder Nasswiesen betrachtet. Hier kann die veränderte Niederschlagsverteilung<br />

und höhere Verdunstung zu stärkeren Wasserstandsschwankungen, zeitweiligem Austrocknen<br />

und eventuell zur Mineralisierung organischer Substanz führen. Die Betrachtungen konzentrieren<br />

sich hier auf relativ kleine Gebiete, da in grundwasserbeeinflussten Biotopen mit<br />

großen Einzugsgebieten, die eventuell durch Fließgewässer gespeist werden, geringere Einflüsse<br />

zu erwarten sind, auch weil durch hydraulische Maßnahmen unerwünschten Entwicklungen gegengesteuert<br />

werden kann. Außerdem erfordern diese Gebiete einen vielfach höheren Aufwand<br />

bei der Wasserhaushaltsmodellierung (siehe Kap. 3.7). Die auf mehr oder weniger trockene sowie<br />

sehr feuchte bis nasse Standorte fokussierte Betrachtung resultiert auch aus der Tatsache, dass<br />

gerade im Grünland auf solchen Standorten die meisten und vor allem auch überdurchschnittlich<br />

viele gefährdete Arten zu finden sind (z. B. KUNZMANN et al. 1985, KORNECK et al. 1998).<br />

4) Konkrete Aussagen zum rezenten und zukünftigen Bodenwasserhaushalt sind nur mit Hilfe<br />

von Modellen möglich.<br />

Wasserhaushaltsmodelle ermöglichen zeitlich und räumlich hoch aufgelöste Zustandsbetrachtungen<br />

des Bodenwasserhaushalts konkreter Standorte unter dem Einfluss der Variabilität der

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