KLIBB - Herausforderung Klimawandel

Auswirkungen des Klimawandels auf Biotope Baden-Württembergs 45
auch mit Schafen offen gehalten. Um negative Einflüsse dieses Nutzungswandels zu minimieren,
wurden sensible Teilbereiche wie Quellfluren, Moore oder Hochstaudenfluren eingezäunt und
der Beweidung entzogen (BOGENRIEDER & WILMANNS 1991).
Bodeneigenschaften und Vegetation der Standorte
Auch auf Fläche FB-1 findet sich ein Borstgrasrasen, in dem jedoch das namengebende Borstgras
(Nardus stricta) nur wenig vertreten ist - keineswegs außergewöhnlich für die Feldbergkuppe (siehe
BOGENRIEDER 1982). Den Bestand prägen Heidekraut (Calluna vulgaris), Horst-Schwingel
(Festuca nigrescens), Bärwurz (Meum athamanticum), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und Schweizer
Löwenzahn. Weitere Arten sind Preiselbeere (Vaccinium vitis-idea), Weißzüngel (Leucorchis albida),
Gelber Enzian und Arnika. Auch zwei junge Fichten sind in der Fläche aufgekommen. Auf
Probefläche FB-2, einem nach BOGENRIEDER & WILMANNS (1991) vermutlich wegen der
extremen Windeinwirkung natürlich waldfreiem Standort, fehlt das Borstgras sogar völlig, der
Borstgrasrasen ist hier durch hohe Deckungsgrade (circa 30 %) von Heidekraut und Horst-
Schwingel gekennzeichnet ist. Weitere charakteristische Arten sind Vielblütige Hainsimse (Luzula
multiflora), Bärwurz, Gelber Enzian, Schweizer Löwenzahn und Arnika.
Abb. 22: Bodenprofil am Feldberg FB-1 (links) und am Baldenweger Buck FB-2 (rechts)
Die Böden der beiden Standorte unterscheiden sich stärker, als aus Abbildung 22 hervorgeht.
Beide sind Braunerde-Ranker (Horizonte: Ah, Ah-Bv, Cv) überwiegend aus schluffigem Lehm
(LU). Unterhalb des sehr lockeren und stark bis sehr stark humosen Feinbodens steht in 15 bis
19 cm Tiefe das verwitterte Festgestein an. Die Bohrstockerkundung zeigte, dass dieser Cv-Horizont
von FB-1 stärker mit Feinerde durchsetzt und tief durchwurzelt ist. FB-1 ist deshalb mittel
gründig, FB-2 flachgründig. Der gesamte Feinboden beider Profile ist mit einem dichten Wurzelfilz