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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 7<br />

und waren deshalb in historischer Zeit ein prägender Faktor bei der Entstehung unserer differenzierten<br />

Kulturlandschaften. Auf Grund ihrer Standorteigenschaften beherbergen nicht intensiv<br />

genutzte oder nutzbare Landschaftsteile heute in aller Regel seltene Tier- und Pflanzenarten. Veränderungen<br />

der Standortbedingungen ziehen zwangsläufig Umbrüche in der Pflanzenwelt und<br />

auch der Tierwelt nach sich. In vielen Regionen ist die Verfügbarkeit von Wasser für die pflanzliche<br />

Biodiversität ausschlaggebend (z. B. KREFT & JETZ 2007). Es ist zu erwarten, dass der<br />

<strong>Klimawandel</strong> erheblichen Einfluss auf das Vorkommen und die Verbreitung von Tier- und<br />

Pflanzenarten nehmen wird (LEUSCHNER & SCHIPKA 2004, SCHRÖTER et al. 2005). Abhängig<br />

von ihrer geografischen Lage, den Gesteinen, Böden, dem Klima und Relief sind Landschaften<br />

oder Regionen in Baden-Württemberg unterschiedlich von dieser Entwicklung betroffen.<br />

Veränderte Klimabedingungen können die Eigenschaften von Biotopen tief greifend umgestalten.<br />

Es ist zu erwarten, dass sich die prognostizierten Veränderungen, wie oben beschrieben,<br />

direkt und indirekt auf die Standortseigenschaften und als Konsequenz daraus auf den Artbestand<br />

der Biotope auswirken. Auf Grund der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen (Lage,<br />

Größe, etc.) werden Biotope mit unterschiedlichen Veränderungen konfrontiert sein. Jedoch sind<br />

nicht nur nachteilige Auswirkungen zu befürchten. Es sind durchaus positiv zu sehende Effekte<br />

möglich, zum Beispiel die Entwicklung von Halbtrockenstandorten zu (den heute sehr seltenen)<br />

Trockenstandorten. In jedem Fall ermöglicht die auf begründeten Prognosen beruhende Klimaperspektive,<br />

bereits heute mögliche Szenarien über die zukünftige Situation unserer Biotope zu<br />

erarbeiten. Sie sind die Grundlage für das Verständnis der ablaufenden Prozesse und jedes weitere<br />

Vorgehen.<br />

Obwohl der Wasserhaushalt allgemein als wichtiger Standortfaktor angesehen wird, gibt es keine<br />

flächendeckenden Messwerte von Grundwasserständen, Bodenwassergehalten oder anderen<br />

Parametern. Ökologische Untersuchungen sind meist auf kurze Zeiträume von wenigen Jahren<br />

beschränkt und messen selten mehr als den oberflächennahen Grundwasserstand. Deshalb fehlt<br />

es an langen Datenreihen, die die ganze Bandbreite der Auswirkungen von Wetter und Witterung<br />

auf den Wasserhaushalt konkreter Standorte abbilden können, wie sie zum Beispiel die Jahre<br />

2002 mit weit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen und 2003 mit einem außergewöhnlichen<br />

trocken-warmen „Jahrhundertsommer“ repräsentieren. Die einzige praktikable Möglichkeit<br />

zur Betrachtung des Wasserhaushalts über längere Zeiträume ist deshalb der Einsatz von Wasserhaushaltsmodellen.<br />

Diese Modelle können nicht nur den Wasserhaushalt der Vergangenheit<br />

berechnen, sie ermöglichen darüber hinaus auch Projektionen in die Zukunft.<br />

1.2 Forschungsansatz und Zielsetzung des Vorhabens<br />

1.2.1 Forschungsansatz<br />

Aus der vorgestellten Ausgangslage leiten sich folgende Kernaussagen für den Forschungsansatz<br />

und die Forschungsfragen des Vorhabens ab:<br />

1) Der <strong>Klimawandel</strong> verändert den (Boden-)Wasserhaushalt und damit die Standorteigenschaften<br />

von Biotopen.

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