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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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68 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />

Konvention ist teilweise auch dem Mangel an Grundlagendaten über die in der Realität möglichen<br />

Saugspannungen der Pflanzen geschuldet. Auch über die Flora und Vegetation der Untersuchungsstandorte<br />

finden sich nur grobe Anhaltspunkte zur Einschätzung des kritischen Bodenwassergehaltes<br />

(z. B. bei POLOMSKI & KUHN 1998). Immerhin konnte HEILIG (1931) auf<br />

einem Trockenrasen im Kaiserstuhl nahe des Untersuchungsgebietes Haselschacher Buck messen,<br />

dass sogar einige Trockenrasenarten (Hieracium pilosella, Globularia punctata) bei Saugspannungen<br />

um den PWP zu welken begannen. Deshalb wird bei den Wasserhaushaltsbetrachtungen<br />

die konventionelle Grenze pF 4,2 beibehalten. Dies gilt sinngemäß ebenso für die Feldkapazität<br />

und die Grenze zwischen leichter und schwerer verfügbarem Wasser bei Ausschöpfung der<br />

Hälfte der nutzbaren Feldkapazität (50 % nFK).<br />

Der tatsächliche Wasservorrat, den der Wurzelraum den Pflanzen bereitstellt, geht nicht direkt<br />

aus den Abbildungen der Wassergehaltsganglinien hervor. Er kann sich deutlich unterscheiden.<br />

So stehen beispielsweise an den Kaiserstuhl-Standorten (Abb. 47 und Abb. 48) der Vegetation bei<br />

Wassergehalten von jeweils 50 % der nutzbaren Feldkapazität Vorräte von circa 144 l/m² an<br />

Standort HB-1 und von 20 l/m² an HB-2 zur Verfügung. Dies sollte bei der Betrachtung der<br />

Ganglinien berücksichtigt werden.<br />

Haigergrund (Tauberland)<br />

Für die Region um das Gebiet Haigergrund berechnen die MR-Modellierungen zukünftig gleich<br />

bleibende Sommerniederschläge und um 30 bis 50 % höhere Winterniederschläge. Im Sommerhalbjahr<br />

werden um 1,2-1,3 °C höhere Temperaturen erwartet, das Winterhalbjahr soll um durchschnittlich<br />

2,0-2,5 °C wärmer werden. Die folgend betrachteten Zeitabschnitte sind durch mehrere<br />

Jahre mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen (1989 bis 1991, 1992 durchschnittlich)<br />

sowie 2002/03 der Abfolge Trockenjahr auf Nassjahr (Sz0/Sz1 in 2002<br />

867 mm / 1028 mm; in 2003: 433 mm / 508 mm) gekennzeichnet.<br />

Beide Standorte im Naturschutzgebiet Haigergrund sind aufgrund der insgesamt sehr geringen<br />

nutzbaren Wasserspeicherkapazität von 45 mm (HA1) und 17 mm (HA2) durch starke und relativ<br />

kurzzeitige Schwankungen des Bodenwassergehaltes zwischen vollständiger Sättigung und<br />

Permanentem Welkepunkt (PWP) geprägt (Abb. 36, Abb. 37). Beide Standorte stellen der Vegetation<br />

wenig nutzbares Bodenwasser zur Verfügung und sind daher im Sommer sehr trocken. Sie<br />

unterscheiden sich hierbei vor allem in der Häufigkeit der Wechsel und in den Phasenlängen,<br />

HA2 trocknet noch schneller aus als HA1 und sättigt sich bereits bei mäßigen Niederschlagsmengen<br />

vollständig auf (siehe Abb. 36).

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