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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 83<br />

1 mit extrem hoher nutzbarer Feldkapazität im Wurzelraum (288 mm) puffert Wetterereignisse und<br />

den Witterungsverlauf weitgehend ab. Die Ganglinien der Bodenwassergehalte des Standorts<br />

HB-1 zeichnen klar den saisonalen Rhythmus der Verdunstungsleistung nach (Abb. 47). Nur<br />

wenige Niederschlagsereignisse, vor allem im Winter und Frühjahr, verursachen kurzzeitige<br />

Übersättigung und damit Spitzen in der Kurve. Im Gegensatz dazu reagiert der Boden von HB-2<br />

mit nur 40 mm nFk auf jedes ausgiebige Niederschlagsereignis. Regenfälle oder trockene Phasen<br />

lassen die Wassergehalte sprunghaft ansteigen und absinken. Dieser Standort ist bereits heute von<br />

extremen Wechseln im Wasserhaushalt geprägt. Die saisonale Tendenz der Wassergehaltskurven<br />

ist zwar klar zu erkennen, aber von vielen Spitzen- und Tiefstwerten überformt. Innerhalb kurzer<br />

Zeit kann der Boden vom PWP bis über 50 % nFk aufgesättigt werden und trocknet danach auch<br />

relativ schnell wieder aus. Die Bodenwassergehalte in der Vegetationszeit liegen meist unterhalb<br />

von 50 % der nFk. Allerdings sinken auch bei HB-1 praktisch in jedem Jahr die Bodenwassergehalte<br />

zumindest kurzzeitig in den Bereich unter 50 % nFk ab (siehe auch Anhang 9.2).<br />

Standort HB1 weist deutliche Unterschiede zwischen Ist-Zustand und Zukunftsszenario auf<br />

(Abb. 47). Allgemein wird der Bodenwasserspeicher tiefer und länger entleert. Während im Ist-<br />

Zustand in keinem der fünf betrachteten Jahre der PWP erreicht wird, ist dies im Sz1 in vier<br />

Sommern in Folge der Fall. 1989 startet die mehrjährige „Trockenphase“ mit gut gefülltem<br />

Bodenwasserspeicher, aber im Sommer sinkt in Sz1 der Wassergehalt tiefer ab. Im folgenden<br />

Winter wird im Ist-Zustand die Aufsättigung nicht erreicht, aber im Zukunftsszenario. Dieser zusätzliche<br />

Vorrat ist aber bereits im Mai 1990 aufgebraucht und im Sommer 1990 trocknet in Sz1<br />

- nicht aber im Ist-Zustand - der Boden unter den Totwassergehalt aus. Die Aufsättigung im<br />

Herbst erfolgt von tieferem Niveau und es dauert länger, bis die Feldkapazität im Zukunftsszenario<br />

zumindest kurzfristig erreicht wird. 1991 und 1992 sinkt der Bodenwassergehalt im Sz1 bereits<br />

circa einen Monat früher ab, reicht tiefer und 1992 bleibt er auch im Winter weit unter dem<br />

Ist-Zustand zurück. Im Gegensatz zu HB-1 sind bei Standort HB-2 nur wenige deutliche Unterschiede<br />

zwischen Ist-Zustand und Zukunft zu erkennen. Die höheren Temperaturen führen zu<br />

einem früheren Beginn der Vegetationszeit (siehe Kap. 5.1.2.2) und damit bereits im Frühling zu<br />

stärkerer Verdunstung und niedrigeren Bodenwassergehalten. In der Hauptvegetationszeit steht<br />

so wenig Wasser zur Verfügung, dass die höhere potentielle Verdunstung auf HB-2 nicht realisiert<br />

werden kann und Unterscheide deshalb kaum in Gewicht fallen.<br />

Die Niederschlagsmenge betrug im feuchten Jahr 2002 am Haselschacher Buck 864 mm und im<br />

Trockenjahr 2003 484 mm, im Zukunftsszenario wurden für diese beiden Jahre mit 921 und<br />

514 mm jeweils höhere Niederschlagsmengen angenommen. Die Lufttemperatur betrug im Mittel<br />

des Jahres 2002 10,7 °C. Im Jahr 2003 lag sie nur um 0,1 °C höher, war damit aber immerhin<br />

um 0,9 °C höher als der Durchschnitt des Betrachtungszeitraums. Entsprechend der höheren<br />

Temperatur betrug 2003 die potentielle Verdunstung (ETp) 771 mm, im Jahr 2002 dagegen<br />

lediglich 701 mm. Die Klimatische Wasserbilanz dieser beiden Jahre stellt sich daher grundlegend<br />

unterschiedlich dar: für 2002 ergibt sich ein Wasserüberschuss von 163 mm und für 2003 ein<br />

Defizit von -287 mm. Die reale Verdunstung lag in diesen klimatisch recht unterschiedlichen<br />

Jahren allerdings am Standort HB-1 mit 537 mm/a (2002) und 515 mm/a (2003) in der gleichen<br />

Größenordnung. Bei HB-2 sieht die Situation anders aus, hier beträgt die ETa im Jahr 2002<br />

lediglich 420 mm/a und 2003 sogar nur 301 mm/a. Im Zukunftsszenario steigt die ETp gegenüber<br />

dem Ist-Zustand um jeweils über 100 mm/a auf 823 mm/a beziehungsweise 887 mm/a<br />

deutlich an. Diese zukünftig höhere potentielle Verdunstung kann aber in feuchten Jahren auf<br />

günstigem Standort fast vollständig realisiert werden, so steigt die ETa an Standort HB-1 in Sz1

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