KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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54 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />
der entfernten Lage auf der anderen Rheinseite nicht intensiver genutzt. Düngung und Mahd sind<br />
im NSG Taubergießen durch Vereinbarungen mit den französischen Landnutzern geregelt<br />
(LUTZ 1999).<br />
Im Buchswald Grenzach wurde von uns praktisch keine Naturverjüngung des Baumbestandes<br />
gefunden, was sich auch mit den Angaben in der Literatur deckt (ANSTETT & BOGENRIE-<br />
DER 2005). Hier könnte längerfristig die Entwicklung zu einer Art „Buchsmacchie“ gehen (siehe<br />
Kap. 6.2 und Kap. 6.3.1).<br />
Im Erlenbruch Lichtel werden keine Pflegemaßnahmen durchgeführt, dies ist auch nicht nötig.<br />
Allerdings ist der Entwässerungsgraben als Beeinträchtigung zu sehen, denn er begrenzt die<br />
Einstauhöhe und vor allem den sich in Nassphasen und im Winter ansammelnden Wasservorrat<br />
im Erlenbruch. Im Hinblick auf wärmere und trockenere Sommer (siehe Kap. 5.3.2) sollte das<br />
Gebiet auf keinen Fall zusätzlich entwässert werden und es sollten alle Chancen genutzt werden,<br />
möglichst viel Wasser im Bruch zu halten. Der ohne Graben mögliche höhere Wasserstand<br />
würde die Erlenbruchfläche geringfügig vergrößern. Eventuelle Beeinträchtigungen der benachbarten<br />
Flächen - soweit sie nicht bereits im NSG liegen - sollten hierbei im Interesse der Erhaltung<br />
des Gebietes in Kauf genommen werden.<br />
Das NSG Birkenweiher wird nach einem abgestimmten Plan gepflegt, der den offenen Charakter<br />
und die typische Vegetation erhält. Hier ist jedoch strittig, welchen Einfluss die Entwässerung<br />
auf das Gebiet hat.<br />
5 Ergebnisse: Der Wasserhaushalt der Untersuchungsgebiete<br />
5.1 Wetterdaten als Grundlagen der Wasserhaushaltsbetrachtung<br />
5.1.1 Klimatrends für die Untersuchungsgebiete<br />
Das MR-Szenario sieht für das Betrachtungsgebiet Baden-Württemberg und Bayern im Mittel<br />
1,4 °C höhere Sommer- und 2,1 °C höhere Wintertemperaturen vor, hierbei sind gewisse regionale<br />
Unterschiede zu verzeichnen (Abb. 29). Die Spanne der errechneten Temperaturänderungen<br />
im Sommerhalbjahr liegt zwischen 1,21-1,30 °C im Tauberland und am Bodensee und 1,5-1,6 °C<br />
auf den Fildern und im mittleren Albvorland. Für das Winterhalbjahr wurden mittlere Temperatursteigerungen<br />
von 2,0-2,5 °C fast für das ganze Land berechnet, lediglich im Hochschwarzwald,<br />
am westlichen Bodensee und im äußersten Nordwesten werden geringere Werte erwartet.<br />
Das Niederschlagsregime wird sich voraussichtlich regional sehr viel differenzierter ändern als die<br />
Temperatur. Es soll allgemein eine Verlagerung der Niederschläge ins Winterhalbjahr stattfinden<br />
(Abb. 30). Die Winterniederschläge werden in ganz Baden-Württemberg drastisch ansteigen,<br />
durchschnittlich um circa 26 % (KLIWA 2006a). Im Sommerhalbjahr werden im Mittel circa 5 %<br />
weniger Regen erwartet. Allerdings ist hier die Tendenz nicht überall gleich. Für einen Streifen in<br />
der Landesmitte, der ungefähr Neckarbecken, Filder, Obere Gäue, Schönbuch, Hegaualb, Baar<br />
und Oberes Donautal umfasst, werden keine Änderungen oder geringfügige Steigerungen der<br />
Regenmenge vorausgesagt. Bei der Auswahl der Untersuchungsgebiete wurden nach Möglichkeit<br />
Regionen mit unterschiedlichen Änderungstendenzen des Niederschlagsregimes berücksichtigt.