KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 39<br />
einheiten oft fließend (siehe auch GÖRGER & STAUB 1996), es sind keine scharfen Grenzen<br />
auszumachen. Halbtrockenrasen sind in den Wiesen im NSG Taubergießen stellenweise noch<br />
flächig, oft aber nur (noch?) als schmale Streifen entlang von Wegen oder Gräben ausgebildet<br />
(GÖRGER & STAUB 1996), dies gilt auch für die Fläche TG-1. In diesen artenreichen Halbtrockenrasen<br />
tritt eine Reihe von Orchideen wie beispielsweise mehrere Ragwurz-Arten (Ophrys<br />
spec.) oder Brandknabenkraut (Orchis ustulata) auf. Charakteristische Arten auf der Fläche sind neben<br />
Aufrechter Trespe (Bromus erectus), die auch in Glatthaferwiesen verbreitet vorkommt (s.u.),<br />
Skabiose (Centaurea scabiosa), Thymian (Thymus pulegioides) Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana)<br />
und Sonnenröschen (Helianthemum nummularium). In die ausgedehnten Glatthaferwiesen und<br />
Halbtrockenrasen sind, meist auf Kiesrücken gelegen, kleinflächige Trockenrasenfragmente wie<br />
TG-2 eingestreut. Sie sind niedriger im Wuchs, deutlich lückiger und durch wenige Arten wie<br />
Mauerpfeffer (Sedum sexangulare) oder Nattenkopf (Echium vulgare) charakterisiert. Die sehr artenreiche<br />
Salbei-Glatthaferwiese auf TG-3 besteht zu mehr als 60 % aus Trespe (Bromus erectus),<br />
weitere charakteristische und dominante Arten sind Fiederzwenke (Brachypodium pinnatum), Klappertopf<br />
(Rhinanthus alectorolophus), Glatthafer, Knollige Kratzdistel (Cirsium tuberosum), Wiesen-Salbei<br />
(Salvia pratensis) und kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor).<br />
4.2.7 Haselschacher Buck<br />
Das NSG Haselschacher Buck liegt im zentralen Kaiserstuhl und nimmt eine Fläche von 71,3 ha<br />
ein (RP FREIBURG 1998). Es besteht seit 1969 und wurde 1989 erweitert. Im Westen grenzt es<br />
direkt an das 65 ha große Schutzgebiet Badberg. Der Untergrund des Gebietes besteht stellenweise<br />
aus tiefgründigem Löss, der allerdings auf großen Flächen in die Talsohlen abgeschwemmt<br />
wurde, so dass auf den Kuppen nur knapp unter der Bodenoberfläche das massive vulkanische<br />
Gestein, vor allem kalkhaltiger Karbonatit, ansteht. Die Steilheit, Flachgründigkeit und Trockenheit<br />
der Hänge verhinderte eine intensive landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings gab es auch für<br />
das Heu der Wiesen keine Verwendung mehr, nachdem die Viehhaltung im Kaiserstuhl praktisch<br />
verschwunden ist. Heute werden die Flächen gepflegt, um die Entwicklung von Brachestadien zu<br />
verhindern (RP FREIBURG 1998). Neben großflächigen Salbei-Glatthaferwiesen bestimmen<br />
Halbtrockenrasen das Bild der Hänge. Nur kleinflächig finden sich echte Trockenrasen an exponierten,<br />
sehr flachgründigen Stellen mit ausgedehnten Übergängen zu den Halbtrockenrasen<br />
(siehe z. B. WILMANNS et al. 1989). Neben der außergewöhnlichen Flora ist auch eine artenreiche<br />
Wärme liebende Fauna im zentralen Kaiserstuhl heimisch. Haselschacher Buck und Badberg<br />
wurden als Gebiete mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung anerkannt, so dass besondere<br />
Fördermittel für Schutz- und Pflegemaßnahmen zur Verfügung gestellt wurden.