KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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92 Herausforderung Klimawandel Baden-Württemberg Abb. 53: Monatsmittelwerte der Tage mit Wassergehalt unter 50 % nFk und unter PWP für die Gebiete HA, SB, TG, HB, FB und BU, Szenarien 0 und 1 im Betrachtungszeitraum
Auswirkungen des Klimawandels auf Biotope Baden-Württembergs 93 • Die Veränderungen sind bei mittleren Profilen (Wonhalde, Feldberg) deutlicher ausgeprägt als bei sehr flachgründigen Böden. Die deutlichsten Unterschiede zwischen Ist-Zustand und Zukunftsszenario wurden für das sehr tief gründige Profil HB1 berechnet (Abb. 53). Weiterhin kann festgestellt werden, dass bis auf wenige Ausnahmejahre (z. B. 1984 am Standort SB-2, siehe Anhang 9.2) jedes Profil über die Winter- und Frühlingsmonate wieder aufgesättigt wird. Dies ist im Zukunftsszenario sogar häufiger der Fall als im Ist-Zustand. Demnach sind - auf der Basis der von uns verwendeten Wetterdaten - keine zusätzlichen negativen Auswirkungen von mehr als einem trockenen Jahre in Folge auf den Wasserhaushalt zu erwarten. Bei der Verwendung von Zukunftsszenarien auf der Basis dynamischer Wetter- und Klimamodellierungen kann sich diese Situation möglicherweise anders darstellen. Der höhere Winterniederschlag der Zukunftsszenarien ist für die Vegetation nur von geringer Bedeutung, da im Winter kaum Wasser verbraucht wird und der Boden deshalb stets ausreichend feucht ist. Vermehrter Winterniederschlag in der Zukunft käme der Vegetation nur zu Gute, wenn damit ein großer Bodenwasserspeicher gesättigt wird und dies mit den Niederschlagsmengen des Ist-Zustandes nicht möglich wäre. Nur dann könnte das zusätzliche Wasser aus dem Winter für die Vegetationszeit gespeichert werden und weiter gehenden Nutzen bringen. Bei den in den Untersuchungsgebieten vorherrschenden Bodeneigenschaften mit mittel bis flachgründigen Böden versickert aber der größte Teil des Winterniederschlages ungenutzt. Als Vorteil erhöhter winterlicher Absickerung könnte die stärkere Auswaschung beispielsweise von Stickstoff und damit die Reduktion der Nährstoffgehalte angesehen werden (siehe Kap. 6.1.1). Tabelle 13 gibt eine Übersicht über Trockenphasen während der Hauptvegetationszeit, da für diesen Zeitraum die größte Wirkung auf die Pflanzen unterstellt wird. Als wichtiger Standortfaktor für die Vegetation dürfte die Zeitdauer der längsten Trockenperioden im Sommerhalbjahr, hier vor allem in den wärmsten Monaten Juni bis August, von Bedeutung sein. Es zeigt sich, dass auf allen Standorten außer dem Feldberg bereits im Ist-Zustand mehrmonatige Trockenperioden möglich sind. Im Zukunftsszenario verlängern sich diese (Ausnahme BU-1, TH-1) um einige Tage (KF-1, HB-2, FB-1 und FB-2) bis hin zu drei Wochen (HA-1, HB-1) und im Extrem sogar um über einem Monat (TG-2).
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